1. Krefeld

Fachkräftemangel: Vereine bieten großes Potenzial: Sport und Beruf - Hand in Hand

Fachkräftemangel: Vereine bieten großes Potenzial : Sport und Beruf - Hand in Hand

Spitzentreffen in der Schwimmhalle: Tavin Lara Turanli, Geschäftsführerin des Jobcenters und Arbeitsagenturdirektor Dirk Strangfeld (r.) haben mit Dieter Hofmann (l.), Vorsitzender des Stadtsportbundes, eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Treffpunkt war das Vereinsgelände des SV Bayer Uerdingen Am Waldsee, mit 9500 Mitgliedern der größte Wassersportverein Deutschlands. Die Zahl wirft ein Streiflicht auf das große Potenzial, das die neue Vereinbarung in Aussicht stellt.
Spitzentreffen in der Schwimmhalle: Tavin Lara Turanli, Geschäftsführerin des Jobcenters und Arbeitsagenturdirektor Dirk Strangfeld (r.) haben mit Dieter Hofmann (l.), Vorsitzender des Stadtsportbundes, eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Treffpunkt war das Vereinsgelände des SV Bayer Uerdingen Am Waldsee, mit 9500 Mitgliedern der größte Wassersportverein Deutschlands. Die Zahl wirft ein Streiflicht auf das große Potenzial, das die neue Vereinbarung in Aussicht stellt. Foto: Müller

Krefeld lmmer mehr Rentner, weniger Azubis: Der Krefelder Arbeitsmarkt bekommt Probleme. Deshalb entdeckt die Arbeitsagentur ein neues Reservoir: den Sport.

"In den nächsten Jahren verlassen rund 60.000 Ruheständler den Arbeitsmarkt", rechnet Dirk Strangfeld den Ernst der Lage vor. Der Leiter der Agentur für Arbeit ist besorgt, ob die Firmen in Zukunft noch die nötigen Fachkräfte generieren können. Denn Nachwuchs ist rar.
Deshalb haben Strangfeld und die Geschäftsführerin des Jobcenters, Tavin Lara Turanli, eine Kooperation mit dem Krefelder Stadtsportbund geschlossen.


Idee: In den Sportvereinen schlummern viele Talente, die es zu nutzen gilt.


"Die Sportler bringen wichtige Eigenschaften mit, wie Zielstrebigkeit, gutes Zeitmanagement und Organisationsfähigkeit", lobt Strangfeld. Eigenschaften, die Arbeitgeber zu schätzen wissen.


Das Potenzial in den Sportvereinen ist groß: Hier trainieren Jugendliche, die sich beruflich noch orientieren wollen; aber auch Eltern trifft man hier, die vielleicht arbeitslos sind oder sich nach einer Familienphase wieder in einen Beruf integrieren wollen. "Wir werden auch von Leistungssportlern angesprochen, wie sie ihre sportliche Laufbahn mit Studium oder Beruf in Einklang bringen können", ergänzt Dieter Hofmann, Vorsitzender des Stadtsportbundes.


Mit der neuen Kooperation wird die Beratung in den Sportvereinen nun professionalisiert. So können Vereine über den Stadtsportbund Info-Abende einrichten, auf denen Fachleute der Arbeitsagentur und des Jobcenters wertvolle Informationen aus erster Hand geben. Die Kontaktaufnahme im vertrauten Vereinsheim senkt für viele Ratsuchende die Schwelle, sich mit den Themen zu befassen.


Umgekehrt können auch die Vereine wichtige Unterstützung für die Kunden des Jobcenters leisten. Denn sie bieten körperliche Aktivität und soziale Aufnahme, was Gesundheit und Wohlbefinden steigert. Darüber hinaus suchen viele Vereine Ehrenamtler. Eine Beschäftigung im Verein erhöht das Selbstwertgefühl. Nicht zuletzt bietet auch der Sportbereich berufliche Perspektiven.


Stadtsportbund und Arbeitsagentur beschreiben mit ihrer Kooperation ein Ziel, das allen nützen kann.