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Siempelkamp peilt 700 Mio Umsatz an

Siempelkamp peilt 700 Mio Umsatz an

Nach einem leichten Umsatzrückgang 2015 verspricht 2016 ein exzellentes Jahr für die in Krefeld beheimatete Siempelkamp-Gruppe werden. Die Auftragsbücher sind prall gefüllt. Der geplante Abbau von rund 170 Stellen in Krefeld-Inrath ist fast abgeschlossen.

„Wir schreiben schwarze Zahlen in allen drei Geschäftsbereichen“, betont Dr. Hans W. Fechner, Sprecher der Geschäftsführung der Siempelkamp-Gruppe. Zurzeit arbeiten die Firmen an weltweiten Aufträgen im Wert von 822 Millionen Euro - von mehreren Fabriken für die russische Möbelindustrie bis zu Riesen-Pressen für China. In die Bilanz fließen die Zahlen aber erst ein, wenn die Kunden gezahlt haben. Dr. Fechner rechnet damit, dass der Umsatz 2016 über 700 Mio Euro liegen wird (nach 571 Mio im Vorjahr).

Der Krefelder Maschinen- und Anlagenbau-Spezialist ist Weltmarktführer bei der Herstellung von hoch innovativen Pressen für Holzteile, aus denen z.B. Möbel entstehen. Für die Auto- und Flugzeugindustrie produziert Siempelkamp Metallpressen. Fechner sieht speziell bei den Luftfahrt-Zulieferern einen riesigen Zukunftsmarkt: „Bis 2030 werden 20.000 bis 30.000 neue Flugzeuge benötigt“.

Ein weiteres Standbein von Siempelkamp ist der Rückbau von Atomkraftwerken. Hier ist man in den USA gut im Geschäft, wo die Betreiberunternehmen frühzeitig hunderte Millionen Dollar für den Rückbau zur Seite legten - was in Deutschland versäumt wurde.

Ausgebaut wird der Siempelkamp-Standort im chinesischen Qingdao (der früheren deutschen Kolonie Tsingtao). Zu den zwei dortigen Fabrikationshallen soll sich bald eine dritte gesellen.

Fechner betont die Bedeutung der Krefelder Siempelkamp-Gießerei. Hier können Werkstücke bis 330 Tonnen Gewicht gegossen werden - das sei einmalig im Umkreis von rund 500 Kilometern. Der im Februar angekündigte Abbau von rund 100 Arbeitsplätzen in der Gießerei und 70 in der Maschinenfabrik sei weitgehend abgeschlossen. Man sei hier „nicht mit der Brechstange und in enger Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat“ vorgegangen. Um betriebsbedingte Kündigungen sei Siempelkamp allerdings nicht herumgekommen.

Völlig ungewiss ist für Fechner, welche negativen Folgen ein Ausscheiden Großbritanniens aus der EU für die laufenden Aufträge hätte.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)