Seide: Textilmuseum öffnet Schatzkiste

„Wir öffnen unsere Schatzkiste“, macht Dr. Annette Schieck den Krefeldern den Mund wässrig. Die Direktorin des Deutschen Textilmuseums in Linn eröffnet am heutigen Sonntag, 6. März, die Ausstellung „Seide -textile Pracht aus 2000 Jahren.“

Die Besonderheiten: erstens sind alle ausgestellten Kleider und Stoffe aus dem eigenen Krefelder Archiv. Zweitens spannt sich der Bogen von der Zeit um Christi Geburt bis in die Gegenwart.

Darunter finden sich wunderbar gewebte und gemusterte Stoffteile aus dem alten China und der ägyptischen Antike, farbige Kleider aus dem vorderen Orient sowie mittelalterliche Seiden aus Italien. Aber auch tolle Braut- und Abendkleider aus dem frühen 20. Jahrhundert hält die Schau bereit, Hout Couture von Dior und Stoffmuster der Krefelder Seidenbarone.

Leitfaden der ausgestellten Stücke ist die Frage, wie die Seide einst nach Europa und schließlich nach Krefeld gekommen ist. Dabei zeigt eine große Landkarte die Route der „Seidenstraße“, über die in uralter Zeit das kostbare Material von China über den Orient bis nach Europa exportiert wurde. Bis ins sechste Jahrhundert hatte China ein Monopol auf das Material Seide.

Alle Stücke sind durch Glasvitrinen geschützt, die Räume wurden eigens abgedunkelt. Denn vor allem die uralten Stoffteile vertragen weder Licht noch Berührung. Damit die Besucher dennoch ein Gefühl für die Stoffe bekommen, sind im Foyer große Muster zum Anfassen angebracht. Ein Begriffsverzeichnis erklärt den Besuchern die Benennungen der Stoffe und Techniken. Überdies geben Erklärungstafeln Auskunft.

Wer selber auch einmal Hand anlegen möchte, dem sei der Stickkurs mit Goldstickerin Ulrike Müllners empfohlen. Er findet am 16. April, 18. Juni und 20. August statt und kostet 60 Euro inklusive Material. Anmeldung unter Tel.: 02151/9469450, E-mail: textilmuseum@krefeld.de

Die Ausstellung ist bis zum 28. August geöffnet: dienstags bis sonntags 11-17 Uhr. Öffentliche Führungen mittwochs und sonntags um 14.30 Uhr.