1. Krefeld

Nach Hülser und Latumer Bruch, Egelsberg, Niepkuhlen und andere Gebiete: Schlosspark jetzt 10. Naturschutzgebiet

Nach Hülser und Latumer Bruch, Egelsberg, Niepkuhlen und andere Gebiete : Schlosspark jetzt 10. Naturschutzgebiet

"Das zehnte Naturschutzgebiet in Krefeld ist nun ausgewiesen", freut sich Heino Thies vom Grünflächenamt. Es umfasst gut 65 Hektar und ist lufthungrigen Spaziergängern bestens bekannt: die Landschaft vom Greiffenhorstpark in Linn bis zum Römersee.


Das heißt, der gesamte Greiffenhorstpark gehört nicht dazu. Die Grenze verläuft ungefähr am Ufer des Mühlenbachs, unmittelbar am Schlösschen. Die Innenseite gilt als normaler Park. Außerhalb des Bachverlaufs haben nun grundsätzlich die Anliegen der Natur Vorrang vor allen sonstigen Planungen.


Anstoßgeber zur Umwidmung der Parklandschaft in ein streng behütetes Naturschutzgebiet war die EU-Kommission. Sie machte europäisches Naturschutzrecht geltend, weil in dem Wiesen- und Gehölzgebiet viele seltene Tierarten Unterschlupf finden.

Der Kammmolch ist vom Grünflächenamt bereits mit zwei Tümpeln gepeppelt worden. "Im kommenden Jahr legen wir einen dritten Tümpel an", freut sich Umweltschützer Theo Malschützky bereits.


Zudem fühlt sich in dem Gebiet der Eisvogel wohl, der in unseren Breiten immer seltener auftritt. Auch die Nachtigall sang einst in größerer Anzahl. Vertreten sind ebenfalls der Pirol und sogar der Habicht, dessen Bestand sich in letzter Zeit wieder etwas erholt hat.


Der Name des neuen Naturschutzgebietes lautet "In der Elt". Nach wie vor gewinnen die Stadtwerke in dem Gebiet zum Römersee hin für Krefeld das Wasser. Dies beeinträchtigt den Naturschutz aber nicht.

Fakten:

Den Park legte einst der Gartenkünstler Maximilian F. Weyhe im Auftrag des Fabrikanten Cornelius de Greiff (1781 - 1863) an.
Das oktogonale Jagschloss wurde 1843 erbaut.
Die Stadt richtete den Park 2002 im Rahmen der Dezentralen Landesgartenschau wieder her und gestaltete ihn ökologisch wertvoll.