1. Krefeld

Viel Geld verloren: Scheitert Chorreise an AirBerlin?

Viel Geld verloren : Scheitert Chorreise an AirBerlin?

"Wir sind traurig und wütend!" — der Grateful Gospelchor Krefeld hat für Ende Oktober eine Chorreise in die USA geplant, doch durch die Air Berlin-Pleite fallen die bereits bezahlten Flüge aus.

Schon seit Anfang 2016 hat der Chor, in dem auch mehrere Kempener mitsingen, die Konzertreise geplant. 54 Sängerinnen und Sänger hatten sich angemeldet und frühzeitig die Flüge gebucht — lange bevor die prekäre Situation der Fluggesellschaft bekannt wurde. Zwischen 650 und 900 Euro hat jeder Mitreisende für die Flüge bezahlt.

Zum Entsetzen der Chormitglieder wurden durch die Air Berlin-Pleite jetzt alle Flugtickets ungültig — und eine Kostenerstattung erscheint nach dem aktuellen Stand der Dinge aussichtslos. "Für jeden Teilnehmer bedeuten das zusätzliche Kosten, die nicht mal so eben aufgebracht werden können", schreibt der Chor in einer Pressemitteilung und bittet die Fans um Hilfe: Mit zwei Konzerten in Krefeld und Mülheim soll wenigstens ein Teil der Kosten ausgeglichen werden (siehe Infokasten).

Die Chorreise soll vom 19. bis 31. Oktober nach Florida, Miami, und von da in die Gegend von Clearwater führen. Begleitet wird der Chor von Lukasz Flakus (Piano), Dominic Brosowski (Drums) und Robert Schulenburg (Bass).

Jeder der Teilnehmer zahlt insgesamt rund 2.000 Euro aus eigener Tasche für Flüge, Hotel, Bustransport und Verpflegung in Florida. Chorleiterin Angelika Rehaag: "Unser amerikanischer Kooperationspartner hat für uns Auftritte bei Gottesdiensten und Festivals in etwa fünfzehn afroamerikanischen Gemeinden vorbereitet, die sich riesig freuen, einen Chor aus Deutschland zu Besuch zu haben. Für diese amerikanischen Gemeinden ist es etwas ganz Besonderes, wenn 'Weiße' ihre 'schwarze' Gospelmusik singen. Wir haben uns sehr auf diese Besuche gefreut."

Die Herausforderung, die es jetzt zu bewältigen gelte, sei es, für die Reisegruppe neue Flüge zu buchen, da keine Leistung von Air Berlin zu erwarten sei: "Ein lang gehegter Traum aller Mitreisenden, für den lange gespart wurde, droht zu platzen."

Der Grateful Gospelchor Krefeld e.V. hat sich im April 2012 unter der Leitung von Angelika Rehaag als eingetragener gemeinnütziger Verein gegründet. Die Sängerinnen und Sänger kommen jede Woche aus einem Umkreis von bis zu 100 km zur Probe. Gesungen werden hauptsächlich Gospels der verschiedenen Stilrichtungen mit dem Schwerpunkt auf zeitgenössischen afroamerikanischen Kompositionen.

INFO
Konzerte am Samstag, 14. Oktober, um 16 Uhr in der Alten Kirche in Krefeld (Innenstadt, Platz an der Alten Kirche) und Sonntag, 15. Oktober, 17 Uhr in der Immanuel-Kirche, Mülheim-Styrum.