1. Krefeld

Sechs Mitglieder der „Green Company“ festgenommen: Polizei gelingt Schlag gegen Krefelder Drogenszene

Sechs Mitglieder der „Green Company“ festgenommen : Polizei gelingt Schlag gegen Krefelder Drogenszene

Der Polizei Krefeld ist ein empfindlicher Schlag gegen die lokale Drogenszene gelungen. In dieser Woche, so berichtet Holger Sauren, Leiter der Ermittlungskommission, wurden sechs Männer der „Green Company“ festgenommen.

Der Bande wird vorgeworfen einen „schwunghaften Handel“ mit Betäubungsmitteln in der südlichen Krefelder Innenstadt betrieben zu haben. Mindestens ein Kilogramm Marihuana sollen im Bereich rund um die Markstraße täglich an bis zu 100 Kunden verkauft worden sein.

Am Dienstag wurden mit Hilfe von Spezialeinsatzkräfte elf Wohnungen durchsucht, sechs Beschuldigte wurden festgenommen, darunter auch ein 35-jähriger Mann, der als Bandenchef gilt. Zwei weitere Männer, die als „Koordinatoren“ bezeichnet werden, sind 28 Jahre alt. Sie alle wurden in Krefeld geboren. Desweiteren wurden drei „Läufer“ im Alter von 19 bis 32 Jahren verhaftet.

Die „Green Company“ bezeichnete sich selbst als „die besten Botaniker der Stadt“. Seit März 2020 agierte die Bande in Krefeld. In einem vorherigen Verfahren wurden bereits zwei Männer verhaftet und anschließend verurteilt. Erstaunlich: Unmittelbar nach der Festnahme informierten die Straftäter ihre Kunden per Kurznachricht, dass das Geschäft weiterlaufen werde. Über Whatzapp-Statutsmeldungen wurden die Kunden der „Green Company“ nahezu täglich auf dem Laufenden gehalten. Die aktuellen Produkte und Öffnungszeiten wurden dort angepriesen. Laut Ermittlungsleiter Holger Sauren rühmten sich die Drogenhändler damit, extrem günstig zu sein und besonders gute Qualität zu liefern.

Der Drogenverkauf fand zunächst in den Wohnungen der Beschuldigten statt. Nachdem sich immer mehr Nachbarn über das rege Treiben in den Häusern beschwerten, wurde der Verkauf auf die Straße verlegt. Die Polizei nennt hier insbesondere den Bereich um die Blumenstraße und den Blumenplatz.

Bei der Durchsuchung am Dienstag stellten die Beamten 1,7 Kilo Marihuana (teilweise in einzelne Verkaufseinheiten verpackt), kleinere Mengen Kokain, Bargeld (über 10 000 Euro) sowie Schmuck sicher.

Wie Silke Naumann-van Rieth von der Staatsanwaltschaft Krefeld berichtet, drohen Haftstrafen von mindestens fünf Jahren pro Tat.