1. Krefeld

Philadelphiastrasse

Sanierung der Philadelphiastraße lässt auf sich warten : Hängepartie: Geduldsprobe für Anwohner

Seit Jahr und Tag klagen die Anwohner der Philadelphiastraße über Lärm. Doch kurzfristig ist keine Änderung in Sicht.

Die Szene hätte typischer nicht sein können:

In der Einwohnerfragestunde der Bezirksvertretung Mitte ergreift ein Anwohner der Philadelphiastraße das Wort. Im Haushalt der Stadt Krefeld habe er zwar entsprechende finanzielle Mittel aufgeführt gefunden, aber immer noch passiere mit der sanierungsbedürftigen Straße nichts.

Verwaltungsvertreter Dirk Czymai zieht einen Zettel hervor, den ihm in Kenntnis der drohenden Anfrage der Leiter des Tiefbauamtes Hartmut Könner beschriftet hat. Czymai verliest das Zahlenwerk, nach welchem vor dem Jahre 2018 mit einem Beginn der Bauarbeiten nicht zu rechnen ist.


Typisch ist die Szene deshalb, weil sie sich so oder ähnlich seit Jahren wiederholt. Trotz immerwährenden Drängens der Anwohner ist vor 2018 nichts drin.


Die Anwohner sitzen auf heißen Kohlen. Die Decke der Philadelphiastraße ist schwer schadhaft, demzufolge ist der Autoverkehr samt Straßenbahnen zu laut und das ganze Straßenbild wirkt verwahrlost. Seit der Ostwall noch stärker verkehrsberuhigt wurde, hat der Verkehr auch noch zugenommen.


Dabei könnte doch alles so schön sein: Das Tiefbauamt hat längst Pläne entworfen, nach denen eine sanierte Fahrbahn mit dämpfendem Flüsterasphalt, fest definierten Seitenstreifen, Fußgängerwegen und Baumbeständen versehen wird.


Dennoch hängt die Partie. Wie üblich ist das fehlende Geld schuld. "Erst 2017 können wir den Antrag auf Bezuschussung stellen", zitiert Dirk Czymai die Expertise des Tiefbauamtes. Derzeit sind nur Mittel vorhanden, um die Planungen zu finanzieren. An einen Beginn der Bauarbeiten ist vor 2018 nicht zu denken, vielleicht sogar erst später. Und dann dauern die Arbeiten bis zu zwei Jahren.


Der Verwaltung sind vorerst die Hände gebunden. Die geplagten Anwohner stehen vor einer Geduldsprobe.


Immerhin stimmte die Bezirksvertretung dem Antrag des Bezirksverordneten Jürgen Heitzer allgemein zu, die Verwaltung mit einem Prüfauftrag zu belegen: kann man auf der Philadelphiastraße Tempo 30 einführen? Damit wäre ein weiterer Schritt zur Beruhigung getan, nachdem die Stadt schon vor einiger Zeit mit weißer Farbe Park- und Fahrradstreifen auf der Fahrbahn aufgemalt hat. Czymai zeigte sich aber ob der Erfolgsaussicht skeptisch, da eine Tempo-Umwandlung nicht einfach ist. Schließlich handelt es sich um eine Verkehrsader, die im Fluss bleiben muss.