1. Krefeld

Hülser Bezirksvertretung diskutiert Bürgerbeschwerden: Ordnungsdienst gegen Park-Raubauken

Hülser Bezirksvertretung diskutiert Bürgerbeschwerden : Ordnungsdienst gegen Park-Raubauken

Man kann nicht behaupten, die Bezirksvertretung sei nicht bürgernah. Gleich zwei Beschwerden von Hülser Bürgern nahmen die Kommunalpolitiker auf ihrer letzten Sitzung in die Tagesordnung auf.


Die erste Beschwerde betrifft die Vermüllung des Parks an der Burgruine. Junge Leute, so schildert es ein Anwohner, lümmeln sich am Wochenende auf den Bänken herum, schlagen solchen Lärm, dass die Anwohner keine Ruhe finden und verdrecken obendrein noch die Grünanlagen.


"Das sind nicht die Jugendlichen vom Türmchen", wendet Bezirksvorsteher Hans Butzen den Verdacht vom Hülser Nachwuchs ab. Die Übeltäter kämen von außerhalb. "Sie verabreden sich in WhatsApp-Gruppen", hat sich Butzen kundig gemacht.


Ihre lautstarken Treffen im Park sind nicht harmlos. Ein Jugendlicher sei schon einmal krankenhausreif geschlagen worden, empört sich Butzen über das lose Treiben.


Doch was ist zu tun? Lutz Malschützky vom Grünflächenamt schlug den Politikern vor, die wohnortnahen Sitzbänke in der Sommerzeit zu entfernen. Außerdem könnten größere Papierkörbe mit schützenden Deckeln aufgestellt werden.


Doch davon versprechen sich die Politiker keine allzu nachhaltigen Effekte. Zumal die Verbannung der Sitzbänke auch alle anderen Nutzer trifft. "Die Bänke sollten im Park bleiben", befand denn auch SPD-Chef Martin Reyer. Timo Kühn von der CDU-Fraktion trat für eine gezieltere Lösung ein: "Die Bänke sollten an die Spielgeräte verrückt werden." Dann bieten sie den Richtigen Sitzmöglichkeiten und stehen trotzdem nicht mehr am Lieblingsplatz der Rabauken.


Bleibt der Kommunale Ordnungsdienst. "Schrecken Sie nicht davor zurück, die Polizei einzuschalten", mahnte Hans Butzen die Ordnungshüter.


Einstimmig beschlossen alle Fraktionen, den Ordnungsdienst zu sichtbaren Kontrollen anzuhalten und die Sitzbänke an den Spielplatz zu verrücken.


Im Zuge der Diskussion befassten sich die Politiker auch mit den Problemen der eigenen Hülser Jugend. "Am Wasserturm gibt es keine Außenfläche", bemängelte Grünen-Fraktionssprecher Günter Völler. Deshalb wissen die Jugendlichen oft nicht, wo sie ihre Freizeit verbringen sollen. Der Leiter des Jugendzentrums am Wasserturm unterbreitete den Vorschlag, dass sich die Jugendlichen in Eigenleistung ein wildes Grundstück hinter dem Sportplatz am Steeger Dyk herrichten wollten. Dieser Vorschlag fand allgemeine Zustimmung. So beschloss die Runde einstimmig, die Fläche am Sportplatz sowie die Wiese am alten Wasserturm durch die Verwaltung überprüfen zu lassen.


Die zweite Beschwerde bezog sich auf den Pflegezustand des Hülser Friedhofes. "In meinen Sprechstunden wurde mehrfach die mangelnde Pflege angesprochen", mahnte Hans Butzen die Verwaltung. Daraufhin versicherte Lutz Malschützky: "Ein neuer Rasenmäher ist angeschafft. Der Rasen wird jetzt wieder regelmäßig gemäht".