1. Krefeld

Bürgerbeschwerden am Riddershof: Neuer Ärger um Straßenstrich

Bürgerbeschwerden am Riddershof : Neuer Ärger um Straßenstrich

Hat der Neubau der Feuerwache an der neuen Ritterstraße die Straßenprostitution in die Wohnstraßen um den Riddershof verdrängt? Anwohnerbeschwerden legen das nahe. Die FDP sieht ein neues Argument für die Ausweitung des Sperrbezirks.

"Auf dem Spielplatz liegen Kondome und Taschentücher, die Büsche sind mit Fäkalien verdreckt"- "Abends verjagen Zuhälter die Jugendlichen vom Skaterplatz" - "Nach 22 Uhr kann man nicht mehr über den Riddershof gehen" - "Ich kann meine Tochter (12) nicht mehr allein rauslassen" - "Autos ohne Licht fahren abends langsam durch die Siedlung. Anwohnerinnen werden vpon den Fahrern angesprochen, ob sie Prostituierte sind".

Die Bürgerbeschwerden über den Straßenstrich, die sich die FDP-Fraktion um ihren Vorsitzenden Joachim C. Heitmann am Montagabend anhörte, waren heftig.

Nun sind Beschwerden der Anwohner von Ritter-/Neue Ritterstraße über Prostituierte, aufdringliche Freier und Zuhälter seit Jahren leider Standard. Das Besondere war diesmal, dass sich fast ausschließlich Anwohner des Bereichs Riddershof zu Wort meldeten.

Bei Heitmann keimt der Verdacht, der Bau der neuen Feuerwache könnte zu einer Verdrängung der Straßenprostitution in die Wohnstraßen rund um den Riddershof geführt haben.

Das wäre eine neue Lage. Denn bisher scheiterten Versuche der Stadt, Straßenprostitution rund um Ritter/Neue Ritterstraße zu verbieten eben daran, dass die Bezirksregierung dort ein Mischgebiet mit viel Gewerbe und nur wenigen Anwohnern ausmachte.

Sollte sich die Sex-Arbeit in das Wohnviertel verlagern, hätte die Stadt laut Heitmann ein neues - durchaus schlagkräftiges Argument, um bein der Bezirksregierung erneut eine Ausweitung des Sperrbezirks zu fordern.
Seit 2014 gilt die Regelung, dass Straßenprostitution rund um Ritter/Neue Ritterstraße nur zwischen 22 und 6 Uhr geduldet wird.

Für die Feststellung von Stadt und Polizei, dort würden regelmäßige Kontrollen durch Ordnungsdienst und Polizei stattfinden, haben viele Anwohner nur ein müdes Lächern übrig:

"Der Motorradpolizist fährt einmal die Straße rauf und wieder zurück. Was soll das für eine Kontrolle sein?", fragt ein Anwohner. Die Bürger würden sich regelmäßige Kontrollen der Freier und Zuhälter wünschen, "dann weiß die Polizei auch, wohin das Geld der Prostituierten fließt", sagte ein Anwohner.

Der Stadt werfen einige der Bürger vor, Beschwerde-Mails mit Fotos der Missstände zu ignorieren. Die Stadt betont hingegen, Bürger-Beschwerden ernst zu nehmen - verschmutzte Stellen würden gesäubert, sobald man davon Kenntnis habe.

Der Ordnungsausschuss beschäftigt sich am Donnerstag ab 17 Uhr im Rathaus (Raum C2) mit dem Thema. Die Sitzung ist öffentlich.