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Junge Beamtin erzählt: Nach der Schule zur Krefelder Polizei?

Junge Beamtin erzählt : Nach der Schule zur Krefelder Polizei?

Die Polizei wirbt verstärkt um junge Frauen als Nachwuchskräfte. Die Krefelderin Juliane Bienert (22) erzählt aus ihrem Dienstalltag.


Vor einem halben Jahr hat Juliane Bienert ihre Ausbildung zur Polizistin abgeschlossen. Die Krefelderin lernte ihr Diensthandwerk im benachbarten Viersen. Nun arbeitet sie an der Wache Nord an der Westparkstraße im Wach- und Wechseldienst.

Westparkstraße? Richtig gelesen: Die Beamten sind damit unter anderem für die Ordnung an Spieltagen der Pinguine oder des KFC zuständig (was zurzeit eher unspektakulär abläuft).

Und wie ist das so als junge Polizistin im Einsatz auf Krefelds Straßen, wo den Beamten schon mal ein recht rauer Ton entgegenschlägt?
Auf der einen Seite kann das durchaus ein Vorteil sein.

Die 22-Jährige hat den Eindruck, dass ihr Einsatz oft deeskalierend wirkt. Probleme habe sie jedoch mit alkoholisierten Leuten Anfang 20, die sich von einer jungen Frau in Uniform erstmal nichts sagen lassen und glauben, respektlos mit ihr umgehen zu können.

Dann kommen Sprüche wie "Was willst du hier eigentlich?".
"Man muss damit umgehen lernen, besonnen bleiben und ruhig Maßnahmen treffen. Mir ist klar, dass ich genau beobachtet werde", sagt die Kommissarin. Dabei könne sie sich auf die Hilfe der erfahrenen Kollegen verlassen. Das sei viel Wert.

Die Unterstützung begann bereits während der Ausbildung: Jeder Polizei-Azubi bekommt einen Altgedienten Beamten als Tutor zugewiesen, der sie oder ihn durch die Ausbildung begleitet.

Aber wie kam Juliane Bienert auf die Idee zur Polizei zu gehen?
Klar, da gibt es eine familiäre Prägung: Ihr Onkel ist Polizist - und erzählte immer wieder wie spannend der Beruf ist.

Durch ein einwöchiges Praktikum kam die damalige Schülerin am Ricarda -Huch-Gymnasium im Jahr 2010 in Kontakt mit dem Krefelder Polizeialltag. Nach der Schule bewarb sie sich - und wurde angenommen.

Voraussetzung ist dabei körperliche Fitness - man sollte das Sportabzeichen vorweisen können, ansonsten bekommen Bewerber Zeit, es nachzuholen.

Auch sollten sich Interessierte klar darüber sein, dass Polizeidienst nun mal auch Arbeit an Wochenenden, Feiertagen und in der Nacht bedeutet - die Helfer müssen eben immer einsatzbereit sein. "Ich habe es nicht bereut", fasst Juliane Bienert zusammen.

Beim "Girls Day" in der vergangenen Wochen stellte sie ihren Beruf bei einem Pressetermin vor. Auch in diesem Fall war mit Hauptkommissarin Claudia Jacobsen eine erfahrene Kollegin dabei.