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UN-Dekade für biologische Vielfalt: NABU Grefrath freut sich über Auszeichnung

UN-Dekade für biologische Vielfalt : NABU Grefrath freut sich über Auszeichnung

Das von der NABU-Gruppe Grefrath ins Leben gerufene Projekt "Unser grünes Grefrath" darf sich ab sofort "Ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt" nennen.

Die Geschäftsführerin des Deutschen Naturschutzringes, Helga Inden-Heinrich, überreichte Anfang Mai vor Ort die von Umweltministerin Barbara Hendricks und der Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz Prof. Beate Jessel unterschriebene offizielle Auszeichnungsurkunde. Die Ehrung wird an Projekte verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für den Erhalt der biologischen Vielfalt einsetzen. Grefrath ist damit die erste Gemeinde mit einer Auszeichnung der UN-Dekade im Kreis Viersen.

"Besonders beeindruckt hat uns, dass an diesem Projekt viele Akteure beteiligt sind. Es haben Bürger und Bürgergruppen dazu gefunden und aktiv mitgemacht. Der Gedanke der Vernetzung und Kooperation bis hin zu Verwaltung und Politik ist hier vorbildlich umgesetzt", erklärt Helga Inden-Heinrich, die Wahl der Jury. Es sei zudem schön zu sehen, wie das, was in vielen Strategie-Papieren zum Erhalt der biologischen Vielfalt stehe, durch ganz konkretes Tun vor Ort in Grefrath umgesetzt werde.

Das Projekt "Unser grünes Grefrath" wurde 2016 durch den Grefrather NABU ins Leben gerufen und bündelt verschiedene Ansätze zum Erhalt der biologischen Vielfalt im Gemeindegebiet. Als erste Maßnahme und "Leuchtturmprojekt" legten die NABU-Aktiven im vergangenen Herbst mit Zustimmung des Gemeinderates einen Obstbongert auf dem ehemaligen Bolzplatz an der Mühlengasse in Oedt an. Knapp 30 alte Obstbaumsorten sind gepflanzt worden. Der Einsatz wurde jetzt belohnt: UN-Dekaden-Jury- Mitglied Inden-Heinrich überreichte im Mai im Beisein von Bürgermeister Manfred Lommetz die Auszeichnungsurkunde und den dazugehörigen "Vielfalt-Baum" der Un-Dekade. Das Holz-Objekt steht symbolisch für die Vielfalt und Schönheit der Natur. Der neue Obstbongert bot dazu die perfekte Kulisse für die Ehrung: Ein blühendes Refugium für Pflanzen und Tiere.

Für den Naturschutz in der Gemeinde begeistern

"Wir freuen uns über diese hohe Auszeichnung möchten weiterhin möglichst viele Menschen für den Naturschutz in der Gemeinde begeistern", erklärt Rolf Brandt, Leiter der Grefrather NABU-Gruppe. Gemeinsam mit Maren Rose-Hessler hat er die Idee zu "Unser grünes Grefrath" entwickelt. Um das Konzept in der Gemeinde zu verankern, erstellten die NABU-Aktiven eine Präsentation, die Grundlagen, Ziele und Vorgehensweise erklärt. Ein wesentlicher Punkt ist die von der Jury herausgestellte Vernetzung innerhalb der Gemeinde. Die angedachten Projekte und Aktionen zum Erhalt der biologischen Vielfalt will der NABU gemeinsam mit Bürgern, Institutionen, Verwaltung und Politik umsetzen. "Dies hat in der Vergangenheit bereits hervorragend funktioniert", so Rolf Brandt, der beispielsweise an gemeinsame Aktionen mit den Grefrather Kirchengemeinden, den Imkern und der Landjugend erinnert. Die Gemeinde Grefrath freut sich über solches Engagement. "Neben den ökologischen Gesichtspunkten trägt das Projekt, bestärkt durch die Auszeichnung, auch zu einem positiven Bild in der Öffentlichkeit bei", betont Bürgermeister Manfred Lommetz.

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Multiplikatorfunktion: Das Projekt zieht Kreise

Besonders freuen sich Maren Rose-Hessler und Rolf Brandt, dass das Projekt bereits Kreise gezogen hat. So haben die Grefrather NABU-Mitglieder Jenny und Karl Heinz Hengsten bereits im vergangenen Sommer die ehemaligen Pferdeweide in eine Wildblumenwiese umgewandelt und darauf im Herbst einen privaten Obstbongert inklusive Wildschutzhecke angelegt. Die Finanzierung der Obstbäume erfolgte, wie bei dem Gemeinde-Obstbongert, aus Fördermitteln der EU. Der Landschaftsverband Rheinland hat im Rahmen seines Förderprogrammes kostenlos 120 heimische Gehölze geliefert. "Wir haben mit unserem Projekt die Plattform geschaffen und für das Thema biologische Vielfalt in der Gemeinde sensibilisiert", so Maren Rose-Hessler. "Es ist schön zu sehen, dass sich nun eine Eigendynamik entwickelt, aus der Bürgerschaft wollen sich Interessierte dem Projekt anschließen, so entsteht Stück für Stück mehr Grün in Grefrath zum Wohle der Gemeinde."

Dabei muss es aus Sicht des NABU nicht immer gleich ein ganzer Obstbongert sein. Traditionelle heimische Gehölze der charakteristischen rheinischen Kulturlandschaft wie Weißdorn oder Holunder statt für Vögel und Insekten wertloser Kirschlorbeer und Forsythie oder ein blühender Vorgarten statt Schotter und Beton sind schön anzusehen leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Der NABU berät bei Interesse und hilft gerne weiter. Anregungen sind zu finden auf der Internet-Seite des NABU Grefrath www.nabu-grefrath.de