1. Krefeld

Grelles Musical riss Publikum von den Stühlen: Monty Python´s Spamalot

Grelles Musical riss Publikum von den Stühlen : Monty Python´s Spamalot

Das Musical "Monty Python´s Spamalot" bescherte dem Publikum des Stadttheaters einen turbulenten Abend.

Monty Python mag man - oder eben nicht.


Die englische Klamauk-Gruppe hob Anfang der 70er Jahre eine schrille Komik aus der Taufe, die man heute "Comedy" nennt. Aus ihrem Kinofilm "Die Ritter der Kokosnus", einer wahnwitzigen Persiflage auf die König-Artus-Sage des Mittelalters, schuf Gruppenmitglied Eric Idle ein Bühnenmusical unter dem Titel "Monty Pythons Spamalot".

Regisseurin Christine Hofer hat das Stück am Krefelder Stadttheater inszeniert und am Samstag mit ihrem Ensemble einen fulminanten Premierenerfolg gefeiert.


Wenn man Monty Python mag, kann man sich die Krefeld-Fassung mit Begeisterung anschauen. Regisseurin Hofer und Bühnenbildner Udo Hesse haben knallbunte Kulissen geschaffen, die den Sinn präzise treffen, aber die Bühne nicht überladen.

Sie lassen den Schauspielern Raum zur Entfaltung. Das ist bei dieser Art Situationscomedy besonders wichtig. Denn sie lebt nicht von der (kaum vorhandenen) Handlung, sondern nur von der Ausdruckskraft der Schauspieler, ihren Gags und ihrer Slapstick.


Das Ensemble hat diese Kraft bewiesen. Ob sich Henning Kallweit durch die Rolle des treuen Knappen zappelt, Michael Ophelders den grauslichen Zauberer mimt, Ronny Tomiska den homophilen Königssohn gibt oder Esther Keil die selbstverliebte Diva - stets springen einen die schablonenhaften Figuren ans Herz wie in einem grell gezeichneten Comic.


Wenn man Monty Python nicht mag, bestätigt sich das grundlegende Problem dieser Art Komik: Wo ausnahmslos alles komisch ist, verliert der einzelne Gag seinen Wert. Das Stück ist nicht witzig, sondern albern. Es gibt nicht wirklich viel zu lachen, statt dessen gelangt man in eine übermütige Stimmung wie beim Kindergeburtstag.


Umso mehr rückt die Machart in den Vordergrund der Betrachtung. Da punktet das Team mit überraschenden Einfällen, durchdachter Figurenführung, flotten Tanznummern, herrlichen Kostümen und sogar Krefelder Lokalkolorit.


Die Schauspieler mimen nicht nur, sie singen auch kräftig und vor allem verständlich (die Texte sind in deutsch). Das Orchester unter Leitung von Jochen Kilian spielt dazu fetzige Melodien, die dem Publikum in die (erhobenen) Arme fahren.

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Die stärksten Momente erfährt die Aufführung, wenn der triefende Kitsch amerikanischer Musicals köstlich auf die Schippe genommen wird. Dann gewinnt sogar der Klamauk Statur.
Am Ende erhob sich das Parkett (ausverkauft) geschlossen zu einer stürmischen standing ovation. Das Publikum feierte seine Stars.

Weitere Aufführungen:
9., 18., 22., 24. Februar; 11., 21. 23. März; 10. April; 3., 19., 30. Mai; 1., 20. Juni; 11. Juli.

Tickets an der Theaterkasse, Tel.: 02151/805-125.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Spamalot