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Nächster "Pokémon Go" - Treffpunkt bekannt: Monsterjagd für Ausgeschlafene

Nächster "Pokémon Go" - Treffpunkt bekannt : Monsterjagd für Ausgeschlafene

Nie zuvor hat ein Spiel in so kurzer Zeit für so viele Nachrichten gesorgt wie "Pokémon Go". Auch Krefeld ist auf Monsterjagd, teilweise in einer sehr lebendigen Community, die Marvin Schulte betreut (Video).



Es ist warm an diesem Donnerstagmorgen, 25 Grad zeigt das Thermometer um 10 Uhr. Viel los in der Fußgängerzone, die Cafés am Neumarkt sind voll besetzt. Nur die "Monsterjäger" sind nicht zu sehen. "Vielleicht ist das noch zu früh, die meisten liegen noch im Bett. Viele sind ja Studenten", erklärt Marvin Schulte belustigt. Denn selbst vier der so genannten Lockmodule, die innerhalb einer halben Stunde eine Vielzahl Pokémon freigeben, finden keine Beachtung — eine Ausnahme. Marvin ist einer der "Admins" der "Pokémon Go Krefeld"-Gruppe bei Facebook, die am vergangenen Sonntag 180 Leute in den Stadtwald zum gemeinsamen Zocken lockte.

Spiel fördert die Kontakte untereinander

Doch nicht nur Studenten und die vermeintlich jüngere Leute sind von "Pokémon Go", dem Gratis Spiel für Android oder IOS auf dem Smartphone, begeistert. Die Taschen-Monster (so die Abkürzung Pokemon auf deutsch) ziehen generationenübergreifend Menschen in ihren Bann. "Wir haben uns im Stadtgarten getroffen, um zu spielen. Aus zwei Personen wurde schnell eine Gruppe von 18 Leuten. Dieses Spiel verbindet, man lernt neue Leute kennen, egal welchen Alters". Auch wenn man spielend durch die Stadt gehe, komme man schnell ins Gespräch. "Ich glaube, dass es für manche auf diese Weise einfacher ist, mit anderen in Kontakt zu kommen", widerspricht der 24-Jährige der Kritik, diese Art der Spiele würde nur noch weiter dazu führen, dass die Jugendlichen in ihrer eigenen Welt unterwegs seien, statt mit der Außenwelt in Kontakt zu treten. "Im Gegenteil, es entwickelt sich eine sehr lebendige Community", so Schulte.

Verschmelzung von Videospiel und Realität

"Pokémon Go" ist die gelungene Verschmelzung von virtueller und realer Welt. Die Technik, die dahintersteckt, nennt sich "Augmented Reality" (erweiterte Realität), das Spiel wird von der kleinen digitalen Welt ins echte Leben geholt. "Das hat seine Vorteile. Schließlich kommt man an die frische Luft und legt einige Kilometer zurück", erklärt Marvin. Umgebung und Fantasiewelt verschmelzen — und manche vergessen dabei, auf ihre Umgebung zu achten, was manchmal lustige, aber auch schmerzhafte Folgen haben kann. "Man hat schon von Unfällen gehört, weil jemand eine Ampel nicht beachtet hat. Ich bin aber nur mal fast vor eine Laterne gelaufen. Halb so wild also."Er selbst darf bisher 60 verschiedene Monster sein Eigen nennen. Welche Pokémon in der Umgebung auftauchen, bestimmt die App nach dem Zufallsprinzip. Es gehört also Glück und Geduld dazu, um die insgesamt 151 Monster zu fangen. Zwölf Pokémon sind besonders selten und wertvoll — sechs davon legendär wie z. B. ein "Dragoran" oder "Tauros".


Für viele der Gamer ist "Pokémon Go" ein Schritt aus der Vergangenheit in die Zukunft. "Ich selbst war früher schon von der Pokémonspielreihe begeistert, da war ich 6 oder 7 und hab sie auf dem Game-Boy gezockt", erklärt der Student der Kommunikationswissenschaften und fügt hinzu: "Ich glaube das der Hype noch größer wird, schließlich wird das Spiel weiterentwickelt. Demnächst können Pokémon getauscht oder Duelle ausgetragen werden. Das macht vielen Anfängern den Einstieg leichter". Aber egal ob Anfänger oder Experte: Nur früh genug aufstehen sollten die Gamer, dann hat man es bei der Monster-Jagd leichter.

INFO Das nächste Krefelder Treffen wird am Sonntag, 24. Juli um 14 Uhr am Uerdinger Rheintor stattfinden.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Pokemon Go-Treffen am Neumarkt