1. Krefeld

Vom Flüchtling zur staatlich anerkannten Erzieherin in dreieinhalb Jahren: „Mit Willen schaffst du alles“

Vom Flüchtling zur staatlich anerkannten Erzieherin in dreieinhalb Jahren : „Mit Willen schaffst du alles“

Die zweifache Mutter Midia Abdo (45) flüchtete Ende 2015 mit ihren beiden Kindern aus Syrien und startete in Krefeld ein neues Leben.

Ihre bewegende Geschichte erzählte sie nun dem Extra-Tipp. Wenn doch nur alle Flüchtlingsgeschichten ein solches Bilderbuch-Happy-End finden würden wie die der Syrierin Midia Abdo. Am 25. Oktober 2015 folgte die zweifache Mutter gemeinsam mit den beiden Kindern ihrem Mann Mohammed nach Krefeld. Damals sprach sie kein Wort Deutsch, wusste nicht, was in der Fremde auf sie wartet. Heute, gut dreieinhalb Jahre später, hat Midia Abdo hier am Niederrhein eine neue Heimat gefunden. Und nicht nur das. Ihre Ausbildung zur staatlich anerkannten Kindererzieherin absolvierte sie mit Auszeichnung. Stolz zeigt sie dem Extra-Tipp beim Hausbesuch in Uerdingen ihr Abschlusszeugnis. Fünf Einsen und sechs Zweien. Gleichbedeutend mit der Fachoberschulreife. Midia Abdo wäre somit zum Abitur zugelassen. „Das wäre ein Traum, aber ich muss für meine Kinder da sein und Geld verdienen“, sagt sie in perfektem Deutsch. Freudig berichtet sie davon, am Dienstag einen Arbeitsvertrag bei einer Kita in Verberg unterschrieben zu haben. „Diesen Tag werde ich nie vergessen“Dass die Familie, die aus Damaskus stammt, in Deutschland so schnell heimisch werden könnte, dachte sie nicht, als Mohammed am 25. Juni 2014 seine Flucht startete. „Diesen Tag werde ich nie vergessen“, erinnert sich Midia. „Es war auch für die Kinder schwer ohne den Vater.“ Acht Länder passierte Mohammed, nahm während der strapaziösen Reise zwölf Kilo ab. Zunächst strandete er in Chemnitz, wo er gut neun Monate auf seine Aufenthaltserlaubnis wartete. „Mein Cousin, der schon lange in Krefeld lebt, fand dann eine Wohnung für uns“, berichtet Midia, die in mühevoller Kleinst‧arbeit alle Dokumente beschaffte, um mit den Kindern ebenfalls an den Niederrhein zu kommen. „Ich bin so dankbar, dass uns Deutschland diese Chance gegeben hat“, sagt sie und lacht freudig. Ihr positive Lebenseinstellung hat sie von ihren Eltern, die nach wie vor in Syrien leben, wie sie erzählt. „Mein Papa hat immer gesagt: In jeder schwarzen Ecke findet sich ein Licht.“ Midia macht allen Mut, ihrem Vorbild zu folgen. „Mit Willen schaffst du alles“.