Preis für Integrationsprojekt : Migrant(inn)en aufs Rad gesetzt
Krefeld Das Krefelder Hilfsprojekt "Fahrrad macht mobil" stellt Flüchtlingen gespendete und reparierte Fahrräder zur Verfügung. Dafür wurde es jetzt mit dem Preis "Projekt des Jahres 2017" von Stadtmarketing und ADFC ausgezeichnet.
Rund 400 Drahtesel konnten inzwischen gegen eine geringe Gebühr an Flüchtlinge übergeben werden. Die Asylbewerber werden aber nicht einfach so in den Krefelder verkehr geschickt: vorher werden sie mit der Straßenverkehrsordnung vertraut gemacht.
Besonders vielen Frauen eröffnet das Projekt ungeahnte Mobilität - in einer speziellen Radfahrschule trainieren Migrantinnen (und Migranten), die in ihren Heimatländern nie Radfahren gelernt haben, den Umgang mit den Zweirädern.
Die ersten Absolventinnen und Absolventen haben schon an Veranstaltungen wie dem Niederrheinischen Radwandertag oder den ADFC-Abendradtouren teilgenommen, wie man beim ADFC stolz vermerkt.
Kurz nach dem Projektstart 2016 durch Youngcaritas übernahm Sonja Neuwirth die Gesamtkoordination. Die Freie evangelische Gemeinde stellte die Räumlichkeiten an der Gerberstraße für die Begegnungswerkstatt zur Verfügung. Christoph Cervantes-Janssen baute mit seinem Team vom Sozialwerk Krefelder Christen und Geflüchteten den Werkstattbetrieb auf.
Inzwischen ist die St. Augustiner Behindertenhilfe dazugestoßen, die unter Federführung von Martin Hanke das Projekt weiter betreiben wird. Die Begegnungswerkstatt ist Dreh- und Angelpunkt des Projekts, aber - wie der Name schon sagt - manchmal auch Kontaktbörse und Kummerkasten.
Bei der Auszeichnung mit dem Preis "Projekt des Jahres 2017 - für einen fahrradfreundliches Krefeld" wurde der Radfahrschule ein neues Übungsfahrrad übergeben, das mit Unterstützung von Zweirad Rundlauf und durch Spenden finanziert wurde.
Bei der Übergabe der Ehrenurkunden an die Projekteams dankte Andreas Domanski, Vorsitzender des ADFC Kreisvereins, allen Beteiligten für ihr Engagement und wünschte weiter viel Erfolg.
"Fahrrad macht mobil" sucht übrigens weiter leicht reparaturbedürftige, aber noch verwertbare Fahrräder, Ersatzteil- und Geldspenden. Außerdem natürlich weitere Freiwillige mit oder ohne technische Vorkenntnisse. Entsprechende Kontakte zu den Teams werden weiterhin von Youngcaritas über Sonja Neuwirth hergestellt.
www.youngcaritas-krefeld.de
neuwirth@youngcaritas-krefeld.de
Tel. 02151/ 639533
