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Hauptzollamt Krefeld: Mehr Kontrollen gegen Schwarzarbeit und Lohn-Dumping

Hauptzollamt Krefeld : Mehr Kontrollen gegen Schwarzarbeit und Lohn-Dumping

Das Hauptzollamt Krefeld hat die Zahl seiner Kontrollen bei Baufirmen in der Region deutlich gesteigert. Sieben Betriebe gerieten in den Verdacht, den Mindestlohn zu unterlaufen.

Beamte im Bereich des Hauptzollamts Krefeld haben im vergangenen Jahr 301 Bauunternehmen kontrolliert — das sind rund 29 Prozent mehr als im Vorjahr. Hierbei leiteten die Zöllner sieben Ermittlungsverfahren wegen nicht gezahlter Mindestlöhne ein. Der Schaden wegen hinterzogener Steuern und Sozialabgaben belief sich auf rund 6,65 Millionen Euro.

Die Gewerkschaft IG Bau Düsseldorf nennt die Zahlen des Zolls "alarmierend" und geht von einer "erheblichen Dunkelziffer" aus.

Das Hauptzollamt Krefeld ist zuständig für die Städte Krefeld, Gladbach, Kempen, Tönisvorst, die Gemeinde Grefrath und den Rest des Kreises Viersen sowie den Kreis Neuss und die Städte Kamp-Lintfort, Moers, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg und die Gemeinde Alpen.

Die Gewerkschaft mutmaßt, dass im aktuellen Bau-Boom auch die illegale Beschäftigung stark zugenommen hat. Sie fordert daher stärkere Kontrollen - und mehr Personal beim Zoll.

Die Zollbilanz geht aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Beate Müller-Gemmeke (Grüne) hervor. Um mehr Möglichkeiten im Kampf gegen Schwarzarbeit zu haben, schlägt die IG Bau die Schaffung von Schwerpunktstaatsanwaltschaften in allen Bundesländern vor.