1. Krefeld

Minister Remmel nimmt KWK-Modellprojekt in Betrieb: Leuchttürme der Energiewende

Minister Remmel nimmt KWK-Modellprojekt in Betrieb : Leuchttürme der Energiewende

Heute Mittag hat NRW-Umweltminister Johannes Remmel zwei Mini-Blockheizkraftwerke in Königshof und Fischeln in Betrieb genommen. Das Land fördert das Pilotprojekt mit 2,5 Millionen Euro.

Minister Remmel lobte die Krefelder Anlagen als ein Leuchtturmprojekt, das Strahlkraft weit über die Seidenstadt hinaus habe.

Eins der Mini-Kraftwerke steht im Stadtbad Fischeln, ein weiteres im Keller eines Wohnhauses an der Vulkanstraße.

Beide erzeugen nicht nur Wärme für den Badebetrieb, bzw. die 48 Mietparteien - das wäre nichts Besonderes - sondern auch Strom. Den können die Mieter direkt beziehen, wodurch sie erheblich sparen, da fast keine Steuern und Öko-Abgaben fällig werden. Ein Durchschnitts-Haushalt soll so 90 bis 100 Euro pro Jahr sparen.

"Die Energiewende darf nicht nur eine Stromwende sein. Sie muss auch eine Wärmewende werden", so der Minister. Doch auch der Bau vieler umweltfreundlicher dezentraler Kraft-Wärme-Anlagen bringe nicht viel, wenn diese nicht vernetzt werden.

Und hier zeigt sich die überregionale Bedeutung des Projekts von SWK, Stadt und Hochschule Niederrhein: Die Mini-Kraftwerke sind mit einer "intelligenten Software" namens "wirtschaftlich orientierte Betriebsführung" (WoB)ausgestattet. Diese hat den aktuellen Energiepreis an der Strombörse im Blick.

Immer dann, wenn Sonne und Wind nicht ausreichend Energie in Deutschland liefern, können die Kleinkraftwerke Strom ins Netz abgeben (sofern sie Überkapazitäten haben, an erster Stelle steht natürlich zunächst die Versorgung der lokalen Nutzer).

Die KWK-Kraftwerke können so ihre Energieproduktion hocheffizient ausnutzen. Im Gegensatz zu konventionellen Gas- und Kohle-Großkraftwerken mit 50 Prozentiger Energieeffizienz, kommen die dezentralen Anlagen auf an die 90 Prozent.

SWK-Vorstand Carsten Liedtke erklärte, dass der Versorger drei weitere Mini-KWK-Kraftwerke plane. Möglich sei auch, die Keller-Kraftwerke noch mit Pholtovoltaik-Anlagen auf den Dächern zu ergänzen.