1. Krefeld

Krefeld: Leitfaden zum besseren Schutz der Kinder

Krefeld : Leitfaden zum besseren Schutz der Kinder

Die Stadt Krefeld gibt den Betreuern von Kindern und Jugendlichen ein informatives Kompendium zum Schutz vor sexuellem Missbrauch an die Hand.

„Das ist eines der schlimmsten Themen überhaupt“, ringt Stadtdirektor Markus Schön nach den richtigen Worten. Die Dimension des Schrecklichen ist so furchtbar, dass viele Menschen erst gar nicht darüber reden wollen.

Doch das ist der falsche Weg. „Man muss darüber reden“, beharrt Schön, denn sonst kann man den betroffenen Kindern keine Hilfe sein. Nur bleibt es eben sehr schwer, aus dem Verhalten und Sprechen von Kindern abzuleiten, ob sie missbraucht werden oder ob sie fantasieren oder ob sie ganz andere Probleme bedrücken.

Deshalb haben Silke Wintersig und Gülay Kaya mit ihrem Team ein Handbuch ausgearbeitet, das Mitarbeitern von Kitas, Schulen, Jugendeinrichtungen und Sportvereinen eine Hilfestellung gibt. 

Silke Wintersig leitet die städtische Jugendhilfe, Gülay Kaya die dort angesiedelte Fachstelle für Prävention und Intervention bei sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlchen.  Die Fachstelle ist auch Ansprechparter, wenn einem Jugendbetreuer  „ein komisches Bauchgefühl“ im Umgang mit einem Kind beschleicht. Ein Telefonat oder gar ein persönliches Gespräch mit der Fachstelle kann dann hilfreich sein. 

Neuerdings können die Jugendbetreuer aber auch in das druckfrische Handbuch schauen. Es ist in drei Kapitel unterteilt. Zunächst werden mögliche Anzeichen aufgelistet, die auf Missbrauch hinweisen könnten. Im zweiten Kapitel geht es um Vorsorgemaßnahmen in der eigenen Jugendeinrichtung. Das dritte Kapitel gibt Anleitung, an wen man sich wenden kann, um ein Kind zu schützen. Zum Schluss sind alle Krefelder Hilfsangebote mit Adresse und Ansprechpartner genannt. 

Somit ist ein Kompendium geschaffen, das den Betreuern von Kindern und Jugendlichen einen ersten Überblick über das Themengebiet verschafft und ihnen eine Anleitung sein mag, das äußerst schwierige und vielfach „sprachlose“ Thema kompetenter zu bewältigen.

Das großformatige Handbuch hat 120 Seiten und wird an Kitas, Jugendeinrichtungen und Vereine verteilt.