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Neue Selbsthilfegruppe: Leben nach einer Hirnverletzung

Neue Selbsthilfegruppe : Leben nach einer Hirnverletzung

Eine Hirnverletzung reißt Betroffenen und Angehörigen oft erstmal des Boden unter den Füßen weg. Eine neue Selbsthilfegruppe will hier ansetzen. Am 13. Januar findet ein erstes Treffen im Krefelder Wiedenhof statt.


An den nächtlichen Treppensturz von Oktober 2011 kann sich Ulf Peters nicht mehr erinnern. Der Sport- und Geschichtslehrer erlitt schwerste Kopfverletzungen, lag zwei Wochen lang bei geöffneter Schädeldecke im künstlichen Koma.

Eine mehrwöchige Reha linderte zwar die Beschwerden, aber Koordinations- und Gleichgewichtsprobleme blieben, gemischt mit einem Gefühl der Unsicherheit, das für den zuvor so selbstbewussten Krefelder gänzlich neu war. Eine leichte Depression stellte sich ein.

Es war ein langer Weg, bis Peters wieder alleine Straßenbahn oder Auto fahren konnte. "Es braucht viel Geduld, um im täglichen Leben wieder einigermaßen zurechtzukommen, soziale Kontakte wieder aufzunehmen und gegebenenfalls wieder in den Beruf zurückzukehren", sagt der 49-jährige Familienvater. Heute unterrichtet er wieder.

Seine Erfahrungen würde Peters gern weitergeben und anderen Betroffenen die Möglichkeit zum Austausch geben. Daher ist er dabei eine Selbsthilfegruppe zu gründen.

Die neue Krefelder Selbsthilfeinitiative "Hirnverletzt" wendet sich allgemein an Betroffene mit einer Hirnverletzung- Sei es durch Schlaganfall, Hirnblutung, Tumor oder Schädel-Hirn-Trauma. Peters möchte den Austausch untereinander im Rahmen von regelmäßigen Gruppentreffen organisieren.

Er versteht die Gruppe dabei als Ergänzung zu bestehenden Angeboten in Krefeld wie der Selbsthilfegruppe der Aphasiker oder dem Beratungsangebot der Selbsthilfeorganisation BDH (Bundesverband Rehabilitation), Kreisverband Krefeld.

Die Treffen sollen einmal monatlich an einem Freitagnachmittag stattfinden. Am ersten Treffen am Freitag, 13. Januar, von 17 bis 19 Uhr im Begegnungszentrum Wiedenhof, Mühlenstraße 42 in Krefeld, können auch Angehörige teilnehmen.

Die nachfolgenden Treffen richten sich dann ausschließlich an Betroffene. Infos bei der Selbsthilfe Kontaktstelle Krefeld: 02151 - 961 90 25.