Laufmasche

Zarte 19 Jahre jung ist Luisa Marie Meißner und stellt im Krefelder Container bereits zwei Kollektionen aus. "Meine Kleider sind gar nicht zum Anziehen im Alltag gedacht", verweist die Düsseldorferin auf die fantasiereichen Raffungen, Schichtungen und Flechtungen in ihren Stoffen, "ich verstehe Mode als Kunst."

Vier Monate hat die Fashion-Design-Studentin an der Florentiner Oper als Praktikantin gearbeitet. "Mein Ziel ist es, Kostüme für Theater zu entwerfen." Den nötigen Ideenreichtum bringt sie mit. Ihre Kollektionen, die im Container auf dem Platz der Alten Kirche zu bewundern sind, orientieren sich an der Beschaffenheit unterschiedlicher Pflanzentypen.

Einen anderen Weg beschreitet Caterina Goppert. Die Modedesignerin mit Bachelor-Abschluss hat sich bei ihrer Kollektion zwar ebenfalls von der Natur inspirieren lassen: "Die schneebedeckten Berge meiner bayerischen Heimat."

Doch sind ihre dick gefütterten Jacken und Hosen auch tragbar und speziell für die harte Wintersaison konzipiert. "Der Pullover hält bis minus 50 Grad warm", verweist die 24-Jährige auf eine Art Poncho, der mit Bergmotiven verziert ist.

Nur zwei Beispiele einer bunten Mixtour Mode, die unter dem Titel "Krefelder Laufmasche" in Baucontainern auf dem Willy-Göldenbach-Platz, dem Platz an der Alten Kirche und dem evangelischen Kirchplatz täglich von zu sehen sind.

Die insgesamt jungen 18 Modedesigner aus ganz Deutschland haben sich für den Krefelder Modepreis "Goldene Seidenschleife" qualifiziert. Am Freitagabend wird der Preis vergeben.

Im Container auf dem Willy-Göldenbach-Platz nutzen auch das Deutsche Textilmuseum und die Mediothek die Gelegenheit, sich mit dem Thema Mode zu präsentieren. Die Mediothek hat eine Reihe von Büchern über Stricken und Handarbeiten ausgelegt.

Übrigens: um die Container herum, am Willy-Göldenbach-Platz sogar unter Bäumen, sind auch Tische und Stühle zum Verweilen aufgebaut.