1. Krefeld

JU-Vorschlag: Kriegt Krefeld einen Kohl-Platz?

JU-Vorschlag : Kriegt Krefeld einen Kohl-Platz?

Nach dem Tod des Altkanzlers möchte die Junge Union den Platz vor der Fabrik Heeder nach ihm benennen. Kohls Erfahrungen mit Krefeld waren eher gemischt: Sein Besuch in Krefeld 1983 machte weltweit Schlagzeilen - wegen einer Pannenserie.

"Wir als junge Generation verdanken Kohl heute das meist friedvolle und unbeschwerte Reisen innerhalb Europas", so Tobias Stümges, Krefelder -Kreisvorsitzender der Jungen Union. Er spricht sich für einen "Dr. Helmut Kohl" Platz in Krefeld aus. Stümges favorisiert den "Platz der Wiedervereinigung" gegenüber der Fabrik Heeder - weil dieser zum einen neben dem Willy-Brandt-Platz liegt und relativ wenige Anwohner durch eine Adressenänderung betroffen wären.

Helmut Kohls Krefeld-Besuch 1983 ist vielen Älteren im Gedächtnis geblieben. Gerade auch wegen der Pannenserie, die die Visite 1983 begleitete und Krefeld weltweit in die Schlagzeilen brachte. Der Kanzler erschien damals in Begleitung des damaligen US-Präsidenten George Bush (Senior) zum Festakt im Seidenweberhaus.

Man feierte 300 Jahre deutsch-amerikanische Beziehungen. 1683 hatten 13 Krefelder Familien in den USA die erste deutsche Siedlung gegründet.

Als die US-Hymne in Seidenweberhaus gespielt werden sollte, schaltete ein Unbekannter den Strom am Hauptschalter aus - wie das passieren konnte, wurde nie geklärt.

Draußen demonstrierten derweil hunderte Kritiker von Bundes- und US-Regierung, darunter ein harter Kern Gewaltbereiter.

Heute unvorstellbar: Die Randalierer konnten bis in die Nähe der schwarzen Präsidentenkarosse gelangen und diese mit Erdbrocken und wohl auch Steinen bewerfen beschädigen.

Kohl war wütend: "Eine peinliche Blamage für NRW". Bush Senior nahm es mit Humor: "Es ist wie in Chicago. Wir werden bejubelt und mit Steinen beworfen."

Bundesweit läuft zurzeit ein Wettrennen, welche Stadt zuerst einen Platz oder eine wichtige Straße nach dem Verstorbenen benennt.