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132,2 Millionen Euro: Krefelds Gewerbesteuer sprudelt

132,2 Millionen Euro : Krefelds Gewerbesteuer sprudelt

Krefeld hat im vergangenen Jahr 132 Millionen Euro Gewerbesteuer eingenommen, 24 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Kämmerer und OB freut's: Das Defizit verringert sich deutlich.Die Konjunktur brummt - und Krefeld profitiert (endlich) auch.

Die Stadt rechnete für 2016 ursprünglich mit einem ordentlichen Anstieg der Gewerbesteuereinnahmen um acht auf 116 Millionen Euro - auch weil sie gerade den Hebesatz auf 480 Punkte erhöht hatte.

Tatsächlich flossen üppige 132,2 Millionen in die Kasse. Möglich wird das vor allem durch den Erfolg der Chemieindustrie. Die von der IHK scharf kritisierte Erhöhung des Hebesatzes schlug mit 9,8 Millionen zu Buche.

Krefeld schreibt zwar immer noch keine schwarzen Zahlen, aber das Haushalts-Minus ist deutlich zurückgegangen: Geplant war für 2016 ein Fehlbetrag von 38,9 Millionen. Am Ende sind es weniger als halb so viel "Miese" geworden: "nur" noch 16 Millionen Euro fehlen zur Schwarzen Null. Ein gutes Zeichen dafür, dass der für 2020 geplante Haushaltsausgleich auch tatsächlich erreicht wird.

Die positive Entwicklung wurde aber nicht allein durch die höheren Gewerbesteuern ausgelöst. Krefeld gab auch 9,5 Millionen Euro weniger fürs Verwaltungpersonal aus als geplant.

Eine zweischneidige Sache, wie OB Frank Meyer anmerkt: Wegen des Wartens auf die Genehmigung des Haushalts mussten Beförderungen und von der Verwaltung dringend benötigte Neueinstellungen verschoben werden. Das sparte zwar Geld, machte den Alltag vieler Verwaltungsmitarbeiter aber auch schwieriger.

Ein dickes Plus von 1,3 Millionen Euro über Plan schreibt Krefeld bei der Vergnügungssteuer, die nun 6,1 Millionen Euro einbringt. Dahinter steckt vor allem eine Änderung der Abrechnungen bei den Spielhallen. Betreiber müssen nun pro tatsächlich aufgestelltem Spielautomaten Abgaben abführen.

Thema Asylbewerber: Die Verwaltung hatte damit gerechnet, 2016 rund 4000 Flüchtlinge versorgen zu müssen. Die Spitze lag dann bei lediglich 3600. Dafür gab Krefeld 16,9 Millionen Euro aus - 8,4 Millionen Euro weniger als geplant.

Fazit von Oberbürgermeister Meyer zum Haushalt: "Ich bin froh über dieses Ergebnis. Wir sind weiter auf dem Weg der Stabilität".

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Bis zum Sommer soll der Entwurf für den Haushalt 2018 stehen, der dann im Herbst verabschiedet werden könnte. Der Haushalt für 2017 wird von einer breiten Mehrheit von SPD, CDU und Grünen getragen. Mit einer Genehmigung durch die Bezirksregierung in den nächsten Wochen ist zu rechnen.

(jps)