1. Krefeld

Heimatfreunde haben recherchiert: Krefelds ältester Betrieb ist...

Heimatfreunde haben recherchiert : Krefelds ältester Betrieb ist...

Der Verein für Heimatkunde hat die Krefelder nach dem ältesten aktiven noch Betrieb der Seidenstadt gefragt. Die Antwort führt sogar zurück ins finstere Mittelalter und die Zeit der Jagd auf Hülser "Hexen"...

Viele Einserder hielten bereits Betriebe wie Bayer für alt. Die dortige Teerchemie gibt es seit den 1850er Jahren.

Die Liebe der Krefelder zum Bier ist älter: 1807 wurde hingegen schon Gleumes als Brauerei "Zu den drei Kronen" von Johann Michael Wientges gegründet.

Nicht ganz so historisch ist der traditionsreichste Handwerksbetrieb: Angefangen hat "Peter van Well" 1831 als Dekorationsmalermeister.

Kommen wir zu den ältesten Betriebe. Das sind (nach bisherigem Kenntnisstand) Bauernhöfe entlang der Inrather-Dießemer Siedlungslinie.

Der Vereins-Vorsitzende Rudolf Claßen benennt nach einer uralten Urkunde das Ploentges-Gut als ältesten Betrieb Krefelds, der seit dem späten Mittelalter immer noch in der gleichen Branche tätig ist.

Die Urkunde über einen Kriegsschaden auf dem Bauernhof stammt aus dem Juni 1447: Kolumbus und Luther waren noch nicht geboren, und in der Politik waren die Habsburger eine ganz große Nummer.

Top-Ereignis in Krefeld: Dem Ploentges-Hof kamen durch Söldner des Herzogs von Kleve neun Rinder abhanden (Schaden: 43 Gulden).

Ein halbes Jahrhundert später war es ein Hein Ploentges, der angab, von seiner Nachbarin Nesgen to Range verhext worden zu sein, was zu ihrer Inhaftierung in der Hülser Burg und der späteren Hinrichtung führte.

Allerdings: Geschichtsfreunde aus Linn, Fischeln und Uerdingen haben bislang keine Vorschläge eingesandt. Vielleicht gibt es dort ja einen noch älteren Betrieb... Es darf also fröhlich weiter geforscht werden.

(City Anzeigenblat Krefeld )