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Neue Aufgabe für Ex-Betriebsrat Norbert Kalwa: Krefelder wird Konsul des Kosovo

Neue Aufgabe für Ex-Betriebsrat Norbert Kalwa : Krefelder wird Konsul des Kosovo

Norbert Kalwa ist in Krefeld bekannt als Ex-Betriebsratschef von Outokumpu. Jetzt hat der Ruheständler eine neue Aufgabe: Konsul des Kosovo.

"Sie als Konsul zu haben ist eine große Ehre", bekannte stolz Enver Hoxhaj. Der Außenminister der Republik Kosovo war eigens in Krefelds Nordbahnhof gekommen, um Norbert Kalwa zu seinem 60. Geburtstag zu gratulieren. Ebenfalls Kosovos Botschafter Skender Xhakalin hatte sich von seinem Dienstsitz Berlin in die Seidenstadt begeben. Und auch der Generalsekretär der Wirtschaftsvereinigung Albanische Union stieß mit Kalwa auf das neue Lebensjahrzehnt an.


Der große Bahnhof hat seinen Grund: Norbert Kalwa, der ehemalige Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Outokumpu (früher ThyssenKruppNirosta), wird im Januar 2017 von dem osteuropäischen Land zu dessen Ehrenkonsul ernannt.


"Ich verstehe mich als Brückenbauer", erklärt Kalwa seine neue Aufgabe. Deutschen Firmen vermag er im Kosovo Türen zu öffnen: "Ich habe einen direkten Draht zur dortigen Regierung." Und die kosovarischen Unternehmen finden über den breit vernetzen Wirtschaftsprofi leichteren Zugang zu Menschen und Märkten in NRW.


Erstes konkretes Ziel: "Ich möchte im Kosovo eine Ausbildungsakademie mit aufbauen", erklärt Kalwa, "junge Menschen sollen dort nach deutschen Standards ausgebildet werden."
Praktischer Hintergedanke: Deutsche Firmen, die im Kosovo investieren, würden an der Akademie qualifizierte Arbeitskräfte finden. Die Voraussetzungen dafür sind günstig: "Im Kosovo leben viele junge Leute, die sehr wissbegierig sind, aber keine Ausbildung erhalten", hat sich Kalwa informiert.


Der Dienstsitz des neuen Konsuls ist in Düsseldorf geplant. "Von dort habe ich besseren Zugang zur Landespolitik", geht der Bundesverdienstkreuzträger selbstbewusst ans Werk. NRW-Wirtschaftsminister Duin, Verkehrsminister Groschek oder auch Abgeordnete des Landtages könnten Ansprechpartner sein. Ebenso die Vertreter der IHK oder auf lokaler Ebene auch die Krefelder Wirtschaftsförderungsgesellschaft; die alten Kumpels aus Gewerkschaft und Betriebsräten sowieso.


Das Kosovo gehörte früher zu Jugoslawien. Seit der Unabhängigkeitserklärung 2008 ist es ein selbstständiger Staat. Viele der 1,8 Millionen Einwohner sprechen Deutsch. Auch der Außenminister hielt seine Laudatio im Krefelder Nordbahnhof in der Sprache des Gastgebers.


Die Sprache war auch die Brücke, über die Norbert Kalwa Anfang des Jahres mit dem Land in Berührung kam. Der erfahrene Gewerkschafter hielt eine Rede an der Universität Prishtina. Daraufhin trug ihm der Botschafter das Ehrenamt an.