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Krefelder "Engel" helfen in der Not

Krefelder "Engel" helfen in der Not

Die "Krefelder Engel" versorgen Bedürftige mit Lebensmitteln, Kleidung und vielem mehr. Doch nun brauchen die ehrenamtlichen Helfer selber Unterstützung. Ihnen fehlt es an geeigneten Räumen für die Ausgabe und Lagerung und einigen anderen Dingen

Sie nennen sich selbst die Krefelder Engel. Und für die Personen, die auf ihr Engagement angewiesen sind, sind sie das wohl auch im wahrsten Sinne des Wortes.

Egal ob Kleidung, Hygieneartikel, Lebensmittel, Tierfutter, Spielzeug oder Bücher - die "Engel" versuchen überall da zu helfen, wo es an den alltäglichsten Dingen mangelt. "Ich arbeite schon viele Jahre im sozialen Bereich und wohne seit 37 Jahren hier. Das ist ein sozialer Brennpunkt, viele Menschen brauchen Hilfe - aus den verschiedensten Gründen", erklärt Heidi Kaspari-Müller.

Sie ist zweite Vorsitzende der Krefelder Engel, die seit drei Monaten ihre Heimat in einer ehemaligen Imbissbude an der Kempener Allee haben. Einmal in der Woche versorgen sie rund 100 Bedürftige mit dem Nötigsten. Zumeist sind das alte Leute oder Familien mit Kindern.

"Aufgrund von Krankheit oder Arbeitslosigkeit reicht das Geld oft nicht. Wir versuchen zu helfen, wo wir können. Viele haben aber immer noch Hemmungen unsere Hilfe in Anspruch zu nehmen", schildert Bernd Oertel, erster Vorsitzender des Vereins mit 75 Mitgliedern.

Zwölf davon kümmern sich meist aktiv um das Besorgen der Waren und die Ausgabe. Alle Mitglieder zahlen einen Beitrag, um wenigstens einen Teil der Kosten zu decken.

Viele haben Scham, die Hilfe in Anspruch zu nehmen

Manchen sei es peinlich, andere seien zu stolz. Doch am Ende können alle die Hilfe gut gebrauchen. "Sie in Anspruch zu nehmen ist ja schließlich keine Schande", versichert Heidi Kaspari-Müller, die allen mit Rat und Tat zur Seite steht.

Krefelder "Engel" helfen in der Not
Foto: Reuter

Doch damit die vielen Artikel überhaupt zur Verfügung gestellt werden können, sind viele Telefonate notwendig, mit ihren Privatautos sammeln die Mitglieder die Sachspenden ein, auf die sie angewiesen sind. Das ist sehr aufwendig und mühsam - und zudem fehlt es an Lagerungsmöglichkeiten für Konserven, Trockenlebensmittel oder andere Dinge.

Denn in ihrer aktuellen Heimat ist einfach zu wenig Platz, oft ist es kalt und feucht. "Wir haben bald ein Gespräch mit dem Vermieter, aber es sieht so aus, als ob wir hier raus müssen. Wir bräuchten also neue Räume, wo wir möglichst etwas lagern und wo sich die Bedürftigen während der Ausgabe auch aufhalten können."

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Um die Arbeit zu vereinfachen und die steigende Anzahl der Bedürftigen besser versorgen zu können, müsste eigentlich auch ein entsprechendes Auto her. "Aber das ist erstmal ein Wunschtraum. Priorität at eine neue Ausgabe. Wir würden uns wirklich sehr freuen, wenn wir Hilfe aus der Bevölkerung bekommen würden", hofft Heidi Kaspari-Müller.

INFO Wer einen entsprechenden Raum, möglichst mietfrei, zur Verfügung stellen kann, kann sich gerne beim ersten Vorsitzenden Bernd Oertel unter 0179/4177484 oder oertel.bernd@gmx.de melden. Auch Sach- oder Geldspenden nehmen die Helfer natürlich gerne entgegen.