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Stadt-Statistik: Krefeld wächst wieder

Stadt-Statistik : Krefeld wächst wieder

Laut städtischer Statistik ist das 20 Jahre lang anhaltende Schrumpfen von Krefelds Einwohnerzahl gestoppt und ins Gegenteil verkehrt. Allerdings haben Stadt und Land zwei unterschiedliche Zahlen.

Laut städtischer Statistik ist das 20 Jahre lang anhaltende Schrumpfen von Krefelds Einwohnerzahl gestoppt und ins Gegenteil verkehrt. Allerdings gibt es bei den Behörden zwei unterschiedliche Zahlen.



Wie viele Bürger wohnen in Krefeld? Die Antwort auf diese Frage ist ziemlich wichtig, denn danach richten sich Zahlungen des Landes und die Planungen für Neubaugebiete, neue Straßen, Firmen. Boomtowns wie Berlin und Leipzig gelten als höchst beliebt. Landkommunen mit Wegzug-Problem schrecken Investoren eher ab.

Auf diese hochpolitische Frage gibt es amtlicherseits zwei Antworten. Laut Stadt geht aus dem Einwohnerregister eine Zahl von 233.018 Menschen mit Hauptwohnsitz in der Seidenstadt hervor (Stand 2016).

In den fünf Vorjahren sei die Einwohnerzahl um 5526 Bürger gestiegen. Sollte dieser Trend angehalten haben, stände Krefeld aktuell bei circa 235.000 Einwohnern: Genau diesen Wert hatte die Verwaltung als Zielmarke herausgegeben.

Die Landesstatistik sieht Krefeld hingegen als Stadt mit 226.812 Einwohnern, 6206 weniger als die Stadt-Statistik (Stand 2016). IT.NRW nimmt den Zensus von 2011 als Grundlage. Die damals ermittelten Werte hat man fortgeschrieben. Eine Übereinstimmung mit der Stadt-Statistik herrscht beim Blick auf die Vorjahre.

Auch die Landesstatistik sieht in den fünf Vorjahren ein deutliches Wachstum - und zwar um 4948 Bürger. Das Ganze hat auch eine juristische Komponente: Krefeld hatte nach dem Zensus gegen die Festsetzung niedrigerer Zahlen geklagt. Aktuell ruht die Klage. Man wartet auf die Entscheidung in einem ähnlichen Verfahren einer anderen Kommune.

Bei der Stadt ist man überzeugt, dass die eigenen Zahlen stimmig sind, da hier "Karteileichen" leichter aussortiert werden können. Etwa, wenn Wahl- oder Steuerunterlagen als "nicht zustellbar" zurückkommen.

Für den positiven Trend verantwortlich sind zum einen Neubürger. Zum anderen könnten aber auch vermehrte Anmeldungen von Bürgern eine Rolle spielen, die bisher schon in Krefeld wohnten, aber ihren Hauptwohnsitz anderswo gemeldet hatten - etwa Studenten.

Um solche Bürger zur Anmeldung in der Seidenstadt zu bewegen, erhebt Krefeld seit 2016 eine Zweitwohnungssteuer in Höhe von zwölf Prozent der jährliche Kaltmiete. Man darf auf die aktuellen Zahlen gespannt sein. Das jahrelange Schrumpfen von Krefeld von 241.000 (1992) auf 227.500 (2011) scheint jedenfalls gestoppt zu sein.

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(jps)