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53,9 Millionen Euro besser als geplant: Krefeld macht wieder satten Gewinn

53,9 Millionen Euro besser als geplant : Krefeld macht wieder satten Gewinn

Gute Nachricht aus dem Rathaus: Krefelds Haushalt ist erstmals seit 25 Jahren wieder im Plus. Eigentlich war der Haushaltsausgleich erst 2019 erwartet worden. Nun schließt bereits das Jahr 2017 mit einem Guthaben von 16,5 Millionen Euro ab.

Die Konsolidierung des Krefelder Haushalts zeigt überraschend schnelle Fortschritte: Das Jahr 2017 wird Krefeld mit einem Ergebnis abschließen, das wohl 53,9 Millionen Euro besser ausfällt als zuvor geplant.

Kämmerer Ulrich Cyprian, sonst eher für Zurückhaltung bekannt, konnte sich gestern nicht verkneifen zu sagen: "53,9 Millionen mehr als erwartet. Das ist ein Hammer". Oberbürgermeister Frank Meyer zeigte sich hochzufrieden und dankte der Verwaltung und den Parteien, die den Haushalt mitgetragen hatten.

Der endgültige Jahresabschluss für 2017 wird im Juli vorgelegt, doch mit gravierenden Änderungen rechnet die Verwaltung nicht mehr. Das Ergebnis ist nicht allein auf höhere Steuereinnahmen zurückzuführen.

Zu zwei Dritteln resultiert es aus geringeren Ausgaben, betont der Kämmerer.

Natürlich helfen die sprudelnden Steuereinnahmen: Die Stadt nahm 2017 ca. 9,1 Millionen Euro mehr Gewerbesteuer ein als geplant und 1,1 Millionen Euro mehr an Grundsteuer. Nur für 2017 gab es eine Einmalzahlung des Landschaftsverbands von 6,9 Millionen Euro als Integrationshilfe.

Bei den Personalkosten lag Krefeld 10,4 Millionen Euro unter Plan. Das lag auch daran, dass noch nicht alle geplanten Kitas fertig sind, so dass das Personal noch nicht angestellt wurde. Außerdem kam es wegen des Nothaushalts zu späteren Beförderungen.

Die Verzögerungen beim U3-Ausbau führten auch dazu, dass geplante Baumittel noch nicht abgerufen wurden. Im Gegenzug sparte die Stadt 1,5 Euro bei den Energiekosten, und die Stadtreinigung blieb 2,7 Millionen Euro unter Plan. Bei den Grundstücksverkaufen flossen 4,3 Millionen Euro mehr in die Stadtkasse als geplant. An Hilfen für Flüchtlinge gab Krefeld hingegen 3,5 Millionen Euro weniger aus als veranschlagt (was an den zurückgegangenen Asylbewerber-Zahlen liegt).

Den genehmigungspflichtigen Nothaushalt kann Krefeld trotz der neuen Zahlen frühestens 2019 verlassen. Die Bezirksregierung erwartet zuvor zwei positive Haushalte in Folge und eine stabile Perspektive.

Der OB warnte, man dürfe sich angesichts der Zahlen "nicht in die haushaushaltspolitische Hängematte legen". Meyer: "Der Weg der Haushaltskonsolidierung muss konsequent weiterverfolgt werden".