1. Krefeld

OB und Polizeipräsident zeichnen Bürger aus, die Zivilcourage gezeigt haben: „Krefeld ist stolz auf Sie!“

OB und Polizeipräsident zeichnen Bürger aus, die Zivilcourage gezeigt haben : „Krefeld ist stolz auf Sie!“

Sie schauten nicht weg: 13 mutige Bürger, die Verbrechen gemeldet, Opfer geschützt und Menschen gerettet haben erhielten eine Ehrung.

Wären drei junge Männer nicht zufällig in einer Mainacht durch die düstere Unterführung der Kölner Straße gegangen: Die Krefelder Kriminalstatistik des vergangenen Jahres wäre vermutlich um einen Mord reicher.

 Gruppenbild der Geehrten mit (v.l.): Polizeipräsident Rainer Furth, Bettina Lingens (Weißer Ring) und OB Gregor Kathstede.
Gruppenbild der Geehrten mit (v.l.): Polizeipräsident Rainer Furth, Bettina Lingens (Weißer Ring) und OB Gregor Kathstede. Foto: jps

Jörg Nießen, Christian Kai Jacobs und Timo Jacobs werden um 1.30 Uhr Zeugen eines brutalen Angriffs auf der anderen Straßenseite: Ein Mann schlägt einem anderen mit der Faust gegen den Kopf schlägt.

Das Opfer geht sofort bewusstlos zu Boden, doch der Täter schlägt und tritt wie rasend weiterhin auf seinen Kopf ein. Die Freunde (21 und 23 Jahre alt) laufen sofort hinüber.

Die Brüder Jacobs drängen den Täter von dem am Boden Liegenden ab. Jörg Nießen leistet erste Hilfe. Der Angreifer versucht gar nicht erst zu fliehen. Minuten später übergeben sie ihn der Polizei. Der Täter wird später wegen gefährlicher Körperverletzung zu 3,5 Jahren Gefängnis verurteilt.

"Die drei jungen Männer haben durch ihr beherztes Eingreifen Schlimmeres, möglicherweise sogar den Tod des Mannes verhindert", sagt Polizeipräsident Rainer Furth, der den Freunden am Donnerstag eine Dankesurkunde von Stadt, Polizei und Weißem Ring überreichte.

13 couragierte Bürger erhielten diesmal die Urkunden: "Sie haben Zivilcourage für Fortgeschrittene bewiesen. Krefeld ist stolz auf sie!", sagte Oberbürgermeister Gregor Kathstede beim Empfang im historischen Ratssaal. Die Stadt veranstaltet die Ehrung jährlich, und es sind jedesmal ermutigende Geschichten dabei, von Bürgern, die nicht wegsehen wollten.

Zu den Geehrten zählt auch Katja Hufen. Sie hatte am 12. März auf der Rheinbabenstraße in Linn mitbekommen, dass ein Mann in einem Buchladen kollabiert war. Blut floss aus seinem Mund. Sie handelt sofort, zieht ihm den Rucksack aus, lockert die Jacke, überstreckt den Kopf und beginnt mit der Herzdruckmassage. Außerdem bittet sie eine andere Frau, die Mund- zu Nase-Beatmung auszuführen.

Plötzlich beginnt der Mann zu röcheln. Er ist wieder da. Der leitende Notarzt Uli Lenssen: "Sie hat intuitiv genau richtig gehandelt, so wie man es auch heute noch lernen würde."

(City Anzeigenblatt Krefeld II)