1. Krefeld

Konflikterziehung

Konfliktpädagogik in Grundschule : Sprache der Giraffen

Mit einem Pilotprojekt zur Konfliktlösung geht die Grotenburgschule neue Wege für ein friedliches Miteinander zwischen Kindern und Jugendlichen.

Das Projekt "Gemeinsam statt einsam" startete jetzt in allen Klassen der dreizügigen Grundschule: Rund 350 Schülerinnen und Schüler nehmen daran teil. Auch die Eltern und das Lehrerkollegium wurden im Vorfeld einbezogen.


Schulleiterin Katja Vennemann: "An unserer Schule treffen Kinder aus unterschiedlichen Kulturen und Milieus aufeinander, die unterschiedliche Werte mitbringen. Wir möchten mit dem Projekt eine gemeinsame Basis für einen respektvollen Umgang schaffen und Konfliktsituationen vorausschauend entschärfen."


Dazu dient die sogenannte "Giraffensprache", die von dem US-amerikanischen Psychologen Marshall B. Rosenberg entwickelt wurde. "Die Giraffe hat das größte Herz aller landlebenden Tiere und ist für ihre Sanftheit bekannt", erklärt Vennemann. Das Konzept passe perfekt zur Grotenburgschule — obwohl im benachbarten Zoo gar keine Giraffen heimisch sind.


Als Stofftiere jedoch werden die Giraffe und ihr Gegenpart, der knurrige Wolf, künftig Stammgäste im Unterricht sein. Auf diese spielerische Weise möchte die Krefelder Mediatorin Nadine Langemeyer den Kindern Konzepte gewaltfreier Kommunikation nahebringen.


In drei Doppelstunden sollen sie mit Hilfe von Übungen, Geschichten, Rollenspielen und Bastelaufgaben lernen, Konflikte besser zu beobachten und ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen und zu formulieren.
Finanziert wird das Projekt durch den Förderverein und die Eltern. "Die Giraffensprache soll Teil der Schulkultur und des Schulprogramms werden", erläutert Katja Vennemann. Das Projekt soll in den kommenden Jahren Stück für Stück wachsen und in den einzelnen Klassen immer wieder aufgefrischt werden.