1. Krefeld

Neues Haus - innovatives Konzept: Kita erzieht zur Eigenständigkeit

Neues Haus - innovatives Konzept : Kita erzieht zur Eigenständigkeit

Im Jahre 1883 wurde an der Hubertusstraße eine Schule gebaut. Jetzt entsteht dort eine Kita mit top-modernem Konzept.

"Wir verfolgen ein offenes Konzept", erklärt Kita-Leiterin Sonja Löhmann. "Offen" bedeutet: die 130 Kinder, die am 1. August hier aufgenommen werden, bestimmen ihren Kita-Alltag weitgehend selbst. Im "Matschraum" können sie mit Wasser und Erden hantieren; im Theatersaal mit Handpuppen spielen und sich verkleiden; im Werkraum mit Materialien arbeiten. Je nach Lust und Laune. Feste Pläne gibt es nicht mehr.

"In jedem Raum stehen genügend Erzieherinnen zur Verfügung, die anleiten und die Aufsicht führen", erklärt Löhmann. Die Kinder suchen sich auch ihre Lieblingserzieherin aus, zu der sie eine besonders enge Beziehung haben. Die kleineren Kinder werden sich vornehmlich an diese Kollegin halten; die älteren sich zunehmend abnabeln.


Schon mit vier Monaten werden Kleinkinder in die Kita aufgenommen. Bis drei Jahre heißen die Gruppen "Nestgruppen". Insgesamt sieben Gruppen wird es an der Hubertusstraße geben.


Das pädagogische Konzept entspricht dem aktuellen Menschenbild: individualistisch, selbstbewusst und kreativ. Dahinter steht aber auch die neue Vielfalt der Gesellschaft: es werden Kinder aus unterschiedlichen sozialen Schichten und nicht wenige aus Migrantenfamilien Aufnahme finden.


Der Umbau des alten Schulgebäudes trägt dem Konzept Rechnung: ein helles Foyer lädt auch die Eltern zu einem Treff bei einer Tasse Kaffee ein. Ein riesiges Außengelände erlaubt viel Spiel unter freiem Himmel. "Das kennen nicht alle Kinder von Zuhause her", staunt Oberbürgermeister Frank Meyer bei einer ersten Besichtigung.

Die "Kinderküche" in reduzierten Höhen erlaubt es den Kleinen, selber kochen zu lernen. Ansonsten wird von Fachkräften gekocht, und zwar stets frisch. Das dient der Gesundheit. Wann die Kinder ihr Mittagessen einnehmen, bleibt ebenfalls ihnen selbst überlassen: "Sie können von 11.30 bis 13.30 Uhr essen", erklärt Kita-Leiterin Löhmann.


Die Kita ist mit 2000 qm Wohnraum plus Außengelände die größte in Krefeld. Sie trägt dazu bei, die Stadt "familienfreundlich auszubauen", wie OB Meyer betont.

"Seit 2010 wurden in Krefeld 1222 Kita-Plätze geschaffen", unterstreicht Jugenddezernent Marcus Schön. Im kommenden Jahr steuert die Kita Luisenstraße nochmal 100 Plätze hinzu. Weitere geplante Kitas: Appellweg (100 Plätze), Cäcilienstraße (100), Kempener Allee (100), Randstraße (100), Emil-Schäfer-Straße (100).