1. Krefeld

Kinderschutz bei Krankheit

Krebs bei Eltern : Kinderschutz in Krankheit

Die junge Mutter Claudia Taler erkrankte vor drei Jahren an Brustkrebs. Neben dem eigenen Schock sorgte sie sich um ihre drei Kinder: Wie würden sie mit der Krankheit seelisch fertig werden? Der Kinderschutzbund griff das Problem auf und richtet für Kinder krebskranker Eltern erstmals ein Betreuungsangebot ein.

Start im März.

"Psychologische Hilfe gibt es bisher nur für Erwachsene", bedauert Dietmar Siegert, Geschäftsführer des Krefelder Kinderschutzbundes. Dabei leiden kleine Kinder mit, wenn die Diagnose bei Mutter oder Vater "Krebs" lautet. Zumal sie das Wesen der Krankheit nur schwer erfassen können. Von den Veränderungen im Familienleben ganz abgesehen.


Claudia Taler, inzwischen von der Krebserkrankung genesen, hat die doppelte Belastung als Patientin selber erfahren: "Man muss für die Kinder stark bleiben." Ihre Kinder im Alter von 5, 7 und 13 Jahren hatten nur die Eltern als Ansprechpartner.


Deshalb gestaltet sie zusammen mit der Sozialpädagogin Katrin Petri das neue Betreuungsprojekt des Krefelder Kinderschutzbundes. Die Krankenhäuser Helios und Alexianer gehören zum Netzwerk.


"Wir starten am 6. März", erklärt Dietmar Siegert. Dann können krebskranke Eltern ihre kleineren Kinder (bis 11 Jahre) zu einem fachlich betreuten Nachmittag anmelden. Immer mittwochs von 14 bis 15.30 Uhr werden Claudia Taler und Katrin Petri mit den Kindern basteln, malen oder klettern; oder auch Ausflüge zum Reiterhof unternehmen.


"Wir wollen flexibel auf die Fragen der Kinder eingehen", macht Frau Taler deutlich, dass es nicht um einen Spielenachmittag zur oberflächlichen Ablenkung geht. So könnten die Kids auch altersgerecht an das heikle Thema Tod herangeführt werden. Vielleicht, in dem sie eine Kerze gestalten, die abbrennt; oder einen Brief schreiben, der einen würdigen Abschied ermöglicht.


Aber meist bedarf es solch "letzter" Themen gar nicht. "Erkrankte Eltern und Kinder können auch gemeinsam kommen", ermuntert Dietmar Siegert, "sie werden getrennt betreut." Eine Atempause für erkrankte Eltern.


Die Betreuung findet im "Zentrum für frühe Hilfen" des Kinderschutzbundes an der Friedrich-Ebert-Straße statt. Dort stehen Garten, Kreativatelier und Snoozle-Raum zur Verfügung.

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Finanziert wird das neue Angebot über Spenden. Erste Aktion: der Erlös des Benefizneujahrskonzerts "Ehring hat BlechCONTakt", das am 27. Januar um 12 Uhr in der Friedenskirche stattfindet; moderiert von TV- Satiriker Christian Ehring. Karten zu 15 Euro gibt es beim Kinderschutzbund Krefeld, Dreikönigenstraße 90—94, Tel. 02151—961920 oder Mail an info@kinderschutzbund-krefeld.de.


Beim Kinderschutzbund können krebskranke Eltern ihre Kinder auch für das Betreuungsangebot anmelden.