1. Krefeld

Kinder im Straßenverkehr

Kinder sollen zu Fuß zur Schule gehen : Polizei warnt vor Elterntaxis

Montag beginnt die Schule. Die Polizei verstärkt ihre Sicherheitsanstrengung. Das Wichtigste ist aber: Eltern sollten mit ihren Kindern den Schulweg trainieren! Das Auto hingegen soll zu Hause bleiben.

"Grundschulkinder sollten zu Fuß zur Schule kommen", empfiehlt Polizeihauptkommissar Rainer Behrens. Niemals auf Skateboard, auch nicht mit dem Fahrrad. "Erst nach der Fahrradprüfung in der vierten Klasse sollten sich Kinder mit dem Rad im Straßenverkehr bewegen", rät das erfahrene Mitglied des Verkehrskommissariates Unfallverhütung.


Die Gründe liegen in der Entwicklung des Kindes. Zwar können auch kleinere Kinder Gefahren erkennen, aber sie reagieren darauf nicht wie ein Erwachsener. Zumal auch ihr Blick wegen der geringen Körpergröße ein ganz anderer ist. Ebenfalls sind ihre Fähigkeiten, die Funktionen ihres Körpers zu koordinieren, noch nicht ausgereift. "Erst mit 16 Jahren verhalten sich junge Radfahrer wie Erwachsene."


Ebenso aber rät Rainer Behrens Eltern davon ab, die Kinder mit dem Auto zur Schule zu bringen.


Dafür gibt es zwei Gründe: "Zum einen wird dadurch das Kind im Verkehr unselbstständig", pflichtet Polizeirat Holger Klein seinem Kollegen bei. Die i-Dötze müssen im Gegenteil lernen, sich im Straßenverkehr sicher zu bewegen. Das geht nur, wenn die Eltern den Schulweg mit ihren Kindern zusammen abgehen und das richtige Verhalten systematisch trainieren. Danach sollten die Kinder den Weg allein gehen. Am besten sogar mit anderen Kindern zusammen: "In Gruppen nimmt die Konzentration der Kinder zu", zitiert der Leiter der Direktion Verkehr entsprechende Studien.


Der zweite Grund, warum Eltern das Auto zuhause lassen sollten, besteht in dem Verkehrschaos vor vielen Schulen: "Da wird in der zweiten und dritten Reihe geparkt", beobachtet die Polizei immer wieder. Beim Rangieren sind die kleinen Kinder gefährdeter, als wenn sie allein zur Schule gekommen wären. Ist der Schulweg zu weit, empfiehlt die Polizei: "300 bis 500 Meter vor der Schule sollten Eltern ihre Kinder herauslassen. Den Rest des Weges können die Kinder zu Fuß zurücklegen."


Zum Schuljahrsbeginn nimmt die Polizei Schulen und Schulwege besonders scharf ins Auge. "Es wird mehr geblitzt", kündigt Klein an. Er mahnt die Autofahrer zur "defensiven Fahrweise". Aus gutem Grund: "Bei einem Zusammenstoß mit 30 km/h trägt ein Kind schwere Verletzungen davon."


Fazit: Training ist das A und O der Verkehrssicherheit für Kinder. Für Autofahrer gilt: Rücksicht nehmen, Kinder sind keine Erwachsenen.