1. Krefeld

KEV 81: „Der Leistungssport-Standort ist gefährdet“

KEV 81: „Der Leistungssport-Standort ist gefährdet“

Die Verantwortlichen des KEV 81 läuten die Alarmglocken. Pro Jahr fehlen rund 200 000 Euro, um sportlich nicht den Anschluss an die deutschen Spitzenclubs zu verlieren.


Erfolg macht sexy, aber nicht zwingend reich. Diese Erfahrung müssen die Verantwortlichen des KEV 81 immer wieder aufs Neue machen. Der schwarz-gelbe Ausbildungsbetrieb von der Westparkstraße gehört sportlich zwar nach wie vor zu den Top-Klubs in Deutschland, doch finanziell drückt der Schuh.

"Wir müssen gar nicht über Mannheim oder Berlin reden. Standorte wie Augsburg, Iserlohn oder Dresden haben uns bereits überholt. Wir sind dabei, den Anschluss zu verlieren. Wir haben zwei hauptamtliche Trainer, brauchen aber mindestens vier. Es besteht dringender Handlungsbedarf", sagt der Erste Vorsitzende Achim Staudt. Sein Sportvorstand Elmar Schmitz schildert die Situation sogar noch etwas drastischer: "Der Leistungssport-Standort Krefeld ist gefährdet."

Pro Jahr fehlen den Krefeldern gut 200 000 Euro, um auch künftig zu den Top 8 in Deutschland zählen zu können. "Wir machen hier eine richtig gute Arbeit, werden auch wieder zum elitären Kreis der 5-Sterne-Klubs gehören. Aber ohne weitere Unterstützung aus der Wirtschaft bekommen wir Probleme", sagt Staudt und fügt sogleich ein Beispiel an: "Der Etat für das DNL-Team von Mannheim ist so hoch wie unser Gesamtetat."

Erfreut zeigt man sich beim KEV indes über die Botschaft der Stadt, dass in der Werner Rittberger-Halle zum September 2018 eine provisorische (mobile) Eisfläche aufgebaut wird und so zusätzliche Trainingszeiten frei werden.

Rein sportlich läuft es beim Krefelder Eishockey-Nachwuchs übrigens gewohnt erfolgreich. Die Bambini A werden wohl erneut NRW-Meister. Dies ist den Kleinschülern A bereits gelungen. Die Knaben fahren am Wochenende zur inoffiziellen Deutschen Meisterschaft nach Schwenningen.

Und auch die Schüler gehören zu den Besten der Republik. Am Freitag reisen sie zu den Titelkämpfen nach Bad Tölz. Die DNL-Mannschaft, die nach wie vor zu 80 Prozent aus Eigengewächsen besteht, beendete die Hauptrunde als Siebter.

Eines der obersten Ziele sei es "pro Jahr einen Spieler von uns zu den Profis der Pinguine hoch zu bringen", so Elmar Schmitz. Dies wird den Eishockey-Fachmännern wohl auch so lange gelingen, bis die finanzielle Schieflage Überhand nimmt...