1. Krefeld

Kaplan Kubella verlässt die Pfarrgemeinde Maria Frieden

Krefeld-Fischeln : Kaplan Kubella verlässt die Pfarrgemeinde Maria Frieden

Für alle kam die Nachricht von der Versetzung des Fischelner Kaplan Marc Kubella völlig überraschend.

(A.B.) "Gerne wäre ich geblieben" sagte Kaplan Kubella, " aber die Bistumsleitung hat anders entscheiden". Für Kubella stand und steht fest, dass er kein leitender Pfarrer wird. Er wird nun an einem anderen Ort, wieder als zweiter Mann, antreten — also "das Gleiche in Grün", so kommentiert Kubella seine Versetzung.

Als Priester ist Kubella (mit einer kurzer Unterbrechung) seit Juni 2009 im Krefelder Süden in der Pfarrgemeinde Maria Frieden eingesetzt. Das Evangelium zeitgemäß zu verkünden — das hat er sich auf seine Fahne geschrieben. Und dieses Versprechen löste er Woche für Woche neu ein. Neben den kontinuierlichen Jugendgruppenstunden waren es die zahlreichen Projekte, Aktionen und Firm-Kurse, die die vielen Kinder- und Jugendlichen begeisterten und sie zur Messdienerarbeit motivierte.

Überraschungen im Gottesdienst waren nicht selten

Bei seinen Kinder- und Familiengottesdiensten musste man immer auf Überraschungen gefasst sein. Mal bat er Jugendliche zu einem Predigtgespräch oder er ließ gasgefüllte Ballons während der Predigt aufsteigen. Ein anderes Mal lud er Kinder im Gottesdienst zu eine stürmischen Bootsfahrt ein, wobei das Wasser wirklich ins Boot schwappte. Solche Mit-Mach-Gottesdienste standen auch bei den Schülern der Grundschule Oberbruchstraße hoch im Kurs.

Es waren aber nicht nur die ungewöhnlichen Projekte, die die Menschen ansprachen. In den sonntäglichen Gottesdiensten, bei Tauffeiern, Hochzeiten und selbst bei Beerdigungen schaffte Kaplan Marc Kubella durch seine den Menschen zugewandte Art - das Evangelium so auszulegen, dass es noch lange Zeit positiv nachklang.

Menschen mit Gott und Kirche in Kontakt bringen

Gemeinsam mit der Gemeindereferentin Anne-Hermann-Dentges entwickelte Kaplan Kubella die Gottesdienstreihe "Kirche im neuen Format". Eingeladen waren Neueinstiger, Interessierte und neugierige Menschen, die mit Gott und Kirche wieder in Kontakt kommen wollten. Kein Gottesdienst glich dem anderen. So lud er zu einem Gottesdienst mit Filmgeschichten ein, dann hieß es "meine Kirche ist eine Hafenkneipe" bei dem ein Chanty-Chor mächtig einheizte. Bei einem Schlagergottesdienst standen die Menschen bis auf den Kirchvorplatz. — unvergessen wohl auch der Karnevalsgottesdienst, bei dem am Ende Kubella mit Birett, Pappnase und dicker Trumm aus der Kirche auszog! Zur Europameisterschaft feierte er einen Fußballgottesdienst, den sogar der Westdeutsche Rundfunk (WDR) ausstrahlte

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Neben der Jugendarbeit schlug das Herz von Marc Kubella für die St. Matthias Wallfahrtsbruderschaft, die jährlich zu Fuß von Fischeln nach Trier pilgerte. Es wundert es also nicht, dass die Zahl der Pilger in den letzten Jahren kontinuierlich anstieg. Als aktives Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr in Fischeln konnte man ihn auf allen Übungsabenden antreffen und er fuhr bei nächtlichen Einsätzen mit seinen Kollegen raus zu den Unfallorten. Er war sich nicht zu schade bei Einsatz-Ende die Schläuche einzurollen oder die Unfallstelle zu kehren.

Ungewöhnlich wie seine engagierte Tätigkeit ist nun sein Weggang. Kaplan Marc Kubella sah seinen priesterlichen Dienst immer als ein Dienst am Evangelium — daher bat er, kein Aufsehens um seine Person zu machen und wünschte sich keinen Verabschiedungsgottesdienst für ihn auszurichten. "Ich werde am kommenden Sonntag meinen ganz gewöhnlichen Dienst in der Gemeinde verrichten. Am Ende mein Messbuch zuklappen und mich wie immer von meiner Küsterin und den Messdienern verabschieden" und dann ohne Gedöns die Kirche über die Sakristei verlassen.

Wehmütig schaut Kubella nicht zurück- "nein es waren sehr gute Jahre und ich wäre noch gerne geblieben. Nein Wehmütig nicht — denn es war mir eine Freude in dieser Pfarrgemeinde meinen Dienst zu tun".