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Krefeld.: „Ich feier jetzt zweimal Geburtstag“

Krefeld. : „Ich feier jetzt zweimal Geburtstag“

Der 56-jährige Cezary K. aus Krefeld infizierte sich mit dem Coronavirus und musste 40 Tage lang im Uerdinger St. Josefhospital intensivmedizinisch versorgt und beatmet werden. Nun ist er auf dem Weg der Besserung und sprach mit dem Extra-Tipp.

Cezary K. war immer ein aktiver Mann. In den Sommermonaten fuhr er mit seinen Inlineskates am schönen Niederrhein entlang, im Winter schnallte er sich die Skier unter. „Ich habe mich immer viel bewegt“, sagt der 56-Jährige mit immer noch angeschlagener Stimme und ergänzt: „Jetzt müssen sich meine Muskeln erst einmal wieder erholen bevor ich das alles wieder machen kann.“ Dass sich der gebürtige Pole, der in Krefeld beschäftigt ist und hier in einer Wohngemeinschaft lebt, über die Tatsache, bald eine Reha anzutreten, freut, liegt in der Natur der Sache:

Denn hinter Cezary K. liegen schreckliche Wochen. Die Ärzte im Uerdinger St. Josefhospital kämpften um das Leben des 56-Jährigen. Cezary K. erkrankte an Corona. 40 Tage lang wurde er intensivmedizinisch betreut, nahezu die komplette Zeit auch beatmet. „Sein Zustand war sehr kritisch, er ist dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen“, sagt Dr. Martin Wazisnki, Chefarzt der Intensivmedizin im Uerdinger Krankenhaus. „Wir wussten zwischenzeitlich nicht, ob er einen weiteren Tag überleben wird.“

Es war unmittelbar vor dem Osterfest, als Cezary K. während der Arbeit übel wurde. „Es ging alles sehr schnell. Plötzlich wurde ich ohnmächtig“, erinnert er sich. „Ich wurde dann zum Betriebsarzt gebracht und er rief den Krankenwagen.“ Von der schweren Zeit, die für ihn folgte, weiß der 56-Jährige nichts mehr.

„Der Krankheitsverlauf von Herrn K. war sehr dynamisch. Wenn wir dachten, es könnte eine leichte Verbesserung eintreten, folgte ein Rückschlag“, berichtet Oberärztin Nancy Sakhel. „Wir sind 24 Stunden ganz eng am Patienten gewesen und konnten so auf jede Situation direkt reagieren“, ergänzt Martin Hazic, pflegerischer Leiter der Intensivstation. Dass es gelungen ist, das Leben von Cezary K. zu retten, sei nur im Team möglich gewesen. Die Zusammenarbeit zwischen dem medizinischem und Pflegepersonal sei in den Tagen der Corona-Pandemie ohnehin noch intensiver gelebt worden.

Cezary K. hat von den Anstrengungen der Ärzte und Pfleger nichs mitbekommen, weiß mittlerweile aber, wie es um ihn stand. „Ich bin einfach nur glücklich, das ich es geschafft habe. Ab sofort feier ich zweimal meinen Geburtstag“, sagt er.