1. Krefeld

Archäologie in Krefeld: Geschichte steckt im Boden

Archäologie in Krefeld : Geschichte steckt im Boden

"Gräber erzählen Geschichte" lautet der Titel des neuesten Buches von Renate Pirling. Die ehemalige Direktorin des Museums Burg Linn hat fast 50 Jahre die Ausgrabungen im römisch-fränkischen Gräberfeld in Krefeld geleitet.

Das reich bebilderte Buch widmet sich einzigartigen Funden rund um das einstige römische Kastell.

Mit rund 6500 Gräbern aus der Zeit vom ersten bis zum Beginn des achten Jahrhunderts handelt es sich um das größte dokumentierte Gräberfeld in Europa.

Als damals junge Wissenschaftlerin entdeckte Pirling 1962 ein noch unberührtes fränkisches Fürstengrab aus dem sechsten Jahrhundert, zu dessen Beigaben ein überaus kostbarer und prächtiger Spangenhelm aus Gold zählte.

Die Geschichte verbirgt sich im Boden. Denn von dem einstigen römischen Kastell am früheren Rheinufer in Krefeld ist oberflächlich nichts mehr erhalten. Auch von den im fünften Jahrhundert nachrückenden Franken, die Kastell und Hafen weiter genutzt haben, finden sich keine oberflächlichen Spuren. Wie bedeutsam der Ort jedoch war, davon sprechen die Tausende Artefakte aus den Gräbern. Gerade die Funde aus dem vierten Jahrhundert zeugen von einem außergewöhnlichen Wohlstand in Gelduba.

Die schönsten Exponate zeigt das Archäologische Museum Krefeld in der Dauerausstellung. Für ihr kurzweiliges Buch hat Pirling nun besonders herausragende Funde ausgewählt. Zudem beschreibt sie die in Gelduba aufgefundenen und historischen Schlachtfelder, ein Glücksfall für jeden Archäologen: "Es ist ganz sicher, dass wir in Gellep auf ein- und demselben Gelände Spuren zweier Kampfhandlungen entdeckten, die im Abstand von 200 Jahren stattgefunden haben und uns von antiken Geschichtsschreibern überliefert sind."

Das Buch "Gräber erzählen Geschichte" hat 78 Seiten und kostet 24,99 Euro. Es ist im Museumsshop von Burg Linn erhältlich.

(StadtSpiegel)