1. Krefeld

Krisengespräch zwischen Dualem System und Krefelds Entsorger / Politiker mahnen Stadt: Gelbe Tonne: Ende des Chaos?

Krisengespräch zwischen Dualem System und Krefelds Entsorger / Politiker mahnen Stadt : Gelbe Tonne: Ende des Chaos?

Die schlampige Leerung der Gelbe Tonne ist das Ärgernis des Monats. Die Krefelder Politiker fordern Konsequenzen. Der Entsorger verspricht Besserung.

Walter Fasbender ist nicht bereit, die Stadt Krefeld aus ihrer Verantwortung zu entlassen: „Ich fordere von der Stadt, auf das Duale System und die Firma Borchers mit allen rechtlichen und tatsächlichen Mitteln einzuwirken“, unterstreicht der CDU-Ratsherr.

Er ist nämlich verärgert darüber, dass der Leiter des Umweltamtes die Zuständigkeit für das Gelbe-Tonnen-Chaos von sich gewiesen hat.

Formal hat der Amtsleiter Recht. Denn die Gelbe Tonne wird nicht von der Stadt Krefeld verwaltet, sondern vom privatwirtschaftlichen Dualen System. In deren Auftrag arbeitet die Entsorgungsfirma Borchers aus Borkum. Doch Walter Fasbender beharrt: „Die Kommune hat eine Gesamtverantwortung für eine ordnungsgemäße, schadlose und gemeinwohlverträgliche Abfallentsorgung“.

Eine solche Entsorgung ist seit Wochen gestört. Massenhaft beschweren sich Bürger bei der Stadt Krefeld und den Ratsparteien, dass ihre Gelben Tonnen nicht geleert bzw. die Gelben Säcke nicht abgeholt werden. Tagelang bleiben die Säcke liegen und beginnen zu stinken. Wohlgemerkt: nicht überall. Aber Straßenzüge und Viertel in Hüls, Forstwald, Linn, Verberg, der City und weiteren Stadtteilen sind betroffen.

Doch nun scheint endlich Abhilfe in Sicht. Der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der SPD-Fraktion im Krefelder Stadtrat, Uli Hahnen, hat nämlich erfahren, dass es ein Krisengespräch zwischen dem Dualen System und der Firma Borchers gegeben hat. Hahnen: „Ich bin sicher, dass Borchers zum sofortigen Handeln aufgefordert worden ist, konsequenterweise müsste sonst auch der Auftragsentzug drohen“.

Inzwischen hat sich die Entsorgungsgesellschaft Niederrhein EGN angeboten, die Kollegen aus Borkum kurzfristig zu unterstützen, wenn die Entsorgung wieder mal hakt. Ob Borchers darauf eingeht, ist eine andere Frage. Die Borkumer werden sich kaum die Blöße geben wollen, von einem Mitbewerber Unterstützung einzuholen.

Sie scheinen lieber mit Hochdruck an einer internen Lösung zu arbeiten. Bernhard Strotmeier, Geschäftsführer der Firma Borchers, bestätigt: „Wir schulen Fahrer aus Borkum als Reservepersonal.“ Die Probleme bei der Entsorgung seien nämlich darauf zurückzuführen, dass ortsfremde Fahrer sich nicht gut genug in Krefeld auskannten und die Stammbelegschaft wegen Urlaub und Krankheit nicht einsatzklar gewesen wäre. Solchen Engpässen will Borchers nun vorbeugen.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)