1. Krefeld

Nur theoretische Chance auf Regionalliga bleibt: Fortuna besiegelt sportlichen Abstieg des KFC

Nur theoretische Chance auf Regionalliga bleibt : Fortuna besiegelt sportlichen Abstieg des KFC

Schluss, aus und Deckel drauf: Mit einem 0:1 gegen Fortuna Düsseldorf II und dem gleichzeitigen Sieg der SG Wattenscheid ist der Abstieg des KFC Uerdingen seit heute Mittag sportlich besiegelt. Nur eine minimale theoretische Chance auf den Klassenerhalt bleibt noch bestehen.

"Es tut mir unendlich Leid für alle Fans, ehrenamtlichen Mitarbeiter und alle, die zum KFC halten. Aber es ist uns einfach nicht gelungen den Abstieg zu vermeiden, auch wenn man noch diese eine Option hat", so Horst Riege nach der Partie. "Der Trainer wechsel war nicht der optimale Zeitpunkt. Ich weiß auch nicht ob und was vorher passiert ist, aber die Mannschaft hat definitiv das Potenzial für die Regionalliga", so KFC-Coach Horst Riege.

Zum dem sportlichen Niedergang trug vor allem die Grusel-Bilanz bei, die der KFC sich seit dem Heimspiel gegen Rot-Weiß Essen leistete. Nur ein Sieg aus 20 Spielen reicht, trotz guter Hinrunde, eben nicht, um die Viertklassigkeit zu wahren. Zwei Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz vor dem letzten Spieltag waren die Konsequenz.

Mit Neu-Trainer Horst Riege an der Seitenlinie war die Ausgangsposition vor 2950 Zuschauern klar: Der KFC musste zwingend drei Punkte holen, um überhaupt noch Chancen auf den Klassenerhalt zu haben, für Fortuna II ging es im Grunde um nichts mehr. Das sahen die Düsseldorfer Anhänger etwas anders, rund 1500 Fans aus der Landeshauptstadt begleiteten ihr Team in die Grotenburg (und fielen dabei mit dem Abbrennen von Pyrotechnik auf).

Beide Teams begannen die 90 Minuten jedoch verhalten. Vor allem der KFC war vornehmlich darauf bedacht seine Ordnung zu finden und Sicherheit im Spiel zu gewinnen. So war es nicht verwunderlich, dass Torchancen ausblieben. Auch der Spielfluss bei den Blau-Roten ließ in einigen Aktionen zu wünschen übrig: Einem guten Zweikampf mit Ballgewinn folgte zu oft der überhastete Pass in die Füße des Gegners. Das spielte der Fortuna in die Karten, die frei aufspielen konnte, aber auch den letzten Zug zum Tor vermissen ließ. Erst in der 40. Minute hatten die KFC-Fans den Torschrei auf den Lippen, doch den Kopfball von Ellguth konnte der Keeper noch an die Latte lenken.

  • Federico Gaio konnte sich noch so
    Analyse : HTC: Bitterer Abstieg in Zweite Liga
  • Nach Ausleihe : Yeboah zurück beim KFC
  • Verstärkung für die Offensive : Pascal Weber wechselt zum KFC

Auch die zweite Hälfte begannen beide Teams hektisch, wobei sich die Zuschauer berechtigterweise fragen durften, ob beide Mannschaften es einfach nicht besser konnten. Fußballerische Magerkost war das. Jedenfalls prägten Fehlpässe und Nickligkeiten das Geschehen. Gerade von den Blau-Roten hätte man mehr erwarten dürfen, schließlich wollten sie ja noch nach dem letzten Strohhalm greifen. Doch dieser Druck schien die Spieler von Trainer Horst Riege zu lähmen. In der 70. Minute gelang es dem KFC endlich mal über mehrere Minuten Druck aufzubauen, doch eine Ecke brachte keinen Erfolg. Nun wurde die Zeit knapp. Doch kurz darauf war dies hinfällig. Bei einem Angriff der Fortuna über rechts konnte die KFC-Defensive den Ball nur vor die Füße von Rüzgar klären, der mit einem wuchtigen Schuss ins kurze Eck und damit mitten ins blau-rote Herz traf (82.). Da fast parallel auch die SG Wattenscheid das 1:0 erzielte, war der Abstieg des KFC Uerdingen besiegelt. Kurz vor Schluss hätte Fortuna sogar noch um ein oder zwei Tore erhöhen können. "Lakis raus" und "Vorstand raus" Rufe begleiteten die Mannschaft in die Kabine, die sich eigentlich noch von ihren Fans verabschieden wollte.

Einzig eine theoretische Chance auf den Klassenerhalt bleibt, auch wenn sie minimal ist. Dadurch, dass der BVB II Unterhaching in Liga 3 noch überholt hat, könnte der KFC darauf hoffen, dass der VfR Aalen (letzter der 2. Bundesliga) auf den Gang in die 3. Liga verzichtet (Lizenzprobleme) und Borussia Mönchengladbach II gleichzeitig in der Relegation den Aufstieg schafft. Nur dann könnte der KFC als 15. in der Regionalliga bleiben.

"Trotz allem kann hier Aufbruchstimmung entstehen, egal in welcher Liga. Die nötigen Leute sind dafür da", so Riege.