1. Krefeld

Krefeld : Flachsmarkt nur auf dem Bildschirm

Krefeld : Flachsmarkt nur auf dem Bildschirm

Die Flachsmarkt AG sucht einen digitalen Ersatz für das ausgefallene Traditionsevent.

Der Flachsmarkt in Krefeld musste wegen der Corona-Krise in diesem Jahr abgesagt werden. „Wir nutzen die fortschreitenden Möglichkeiten der Digitalisierung und werden daher auf Facebook und Instagram um Pfingsten herum Beiträge der Flachsmarkthandwerker posten“, berichtet Alexander Raitz von Frentz von der Arbeitsgemeinschaft Flachsmarkt.

Besucher sind eingeladen, sich in den Sozialen Medien (über www.flachsmarkt.de) unterhalten und begeistern zu lassen. Mancher Handwerker hat auch eine Website, über die man Kontakt aufnehmen, Aufträge erteilen oder im Webshop stöbern kann.

„Diese Aktion kann natürlich den Flachsmarkt nicht ersetzen, aber wir hoffen hier in den schwierigen Zeiten den Freunden des Flachsmarktes eine kleine digitale Freude zu bereiten und vielleicht den Handwerkern auch den einen oder anderen Auftrag zu vermitteln“, so Raitz von Frentz.

Zudem wird die Arbeitsgemeinschaft Flachsmarkt ihren Fotowettbewerb durchführen. Mit dem Thema „Erinnerungen“ hoffen die Organisatoren auf die Einsendung vieler alter und interessanter Fotos von vergangenen Flachsmärkten. Die Teilnahmebedingungen stehen unter www.foto.flachsmarkt.de.

Der Flachsmarkt in Krefeld-Linn beruht auf einer über 700-jährigen Tradition. Als der damals kurkölnische Ort in der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert die Stadtrechte erhielt, brachten die Bauern ihren Flachs dorthin und tauschten ihn gegen Dinge des Alltages. Der Flachsmarkt auf dem Andreasmarkt entwickelte sich schnell zu einem Jahrmarkt, der außer regen Tauschgeschäften zwischen Bauern, Händlern und Handwerkern auch der Volksbelustigung diente.

Der Niedergang des Flachsanbaus beendet diesen Markt 1903. Die „Arbeitsgemeinschaft Flachsmarkt“ griff 1974 diese Tradition wieder auf und führt sie bis fort. Und so strömen seitdem jedes Jahr zu Pfingsten Tausende Besucher in das Burgstädtchen.