1. Krefeld

Webcam bringt "Licht ins Dunkel": Falken-Nachwuchs in Grefrath und Kempen

Webcam bringt "Licht ins Dunkel" : Falken-Nachwuchs in Grefrath und Kempen

Die Kamera auf dem Grefrather Kirchturm gewährt Einblicke in die Kinderstube der Turmfalken: Sechs Küken wetteifern um die Happen, die ihnen die Eltern schnabelgerecht "servieren".

"Wir freuen uns sehr über diese Nachricht", sagt Rolf Brandt vom Naturschutzbund NABU Grefrath. Geboren ist die Idee der Webcam-Einrichtung bei der Verleihung der Plakette "Lebensraum Kirchturm" an die Grefrather Pfarrei St. Benedikt im Anschluss an die Fronleichnam-Prozession im vergangenen Jahr.

 Die Webcam im Grefrather Kirchturm zeigt alle dreißig Sekunden ein neues Bild von den sechs geschlüpften Küken.
Die Webcam im Grefrather Kirchturm zeigt alle dreißig Sekunden ein neues Bild von den sechs geschlüpften Küken. Foto: NABU Grefrath

Am 3. März wurde die Idee als Spenden finanziertes Projekt von einem engagierten Team umgesetzt, mit dabei Peter Schmitz, Technikexperte aus Nettetal, Thomas Türk von der kath. Kirchengemeinde, Regina Ringpfeil und Karl Groß von der gleichnamigen Buchhandlung und vom NABU Grefrath Karl-Heinz Hengsten, Franz Miertz und Rolf Brandt.

Schreinermeisterin Sabine Kreutz installierte den notwendigen Kastenanbau zur Montage der Webcam.

Zur Webcam und weiteren Informationen über die Turmfalken in Grefrath geht es hier:

www.nabu-grefrath.de/artenschutz/lebensraum-kirche/st-laurentiuskirche-grefrath/

Das Standbild der Webcam aktualisiert sich automatisch alle 30 Sekunden.

Ein Video findet sich bei Youtube:

www.youtube.com/watch?v=_JBxiXIqOgE

Auch in Kempen freuen sich die Naturschützer über "tierischen" Nachwuchs: Im Nistkasten auf der Propsteikirche St. Marien kamen drei Wanderfalken zur Welt. "Mangels technischer Einrichtungen kann der Inhalt des Nistkastens nur durch direkten Augenschein untersucht und dabei fotografiert werden", erklärt Peter Jeske vom NABU Kempen — St. Hubert - Tönisberg. Ergebnis: Die Fotos mit den drei Jungfalken in fortgeschrittener Gefiederung veranlassten den Fachmann der NABU-AG Wanderfalkenschutz NRW, Michael Kladny, kurzfristig die Beringung anzusetzen.

Bereits am nächsten Tag erhielten die drei Jungvögel ihre Ringe und alle Helfer freuten sich über einen erfreulich guten Gesundheitszustand. Besonders fiel der falkentypische Unterschied zwischen Weibchen und Männchen auf: 980 Gramm brachten die beiden Weibchen an die Waage, nur 650 Gramm das deutlich kleinere Männchen. "Die Beringung hat keinen Stress ausgelöst, denn sonst ließen sich die Vögel nicht so ruhig sitzend fotografieren. Und glücklicherweise blieben auch die Altvögel auffällig ruhig."

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Der aufmerksame Stadtbesucher hat in diesen Tagen in Kempen Gelegenheit, die Fütterung und ersten muskeltrainierenden Flügelschläge der Jungfalken zu betrachten, wegen der Kirchturmhöhe empfiehlt sich die Benutzung eines Fernglases und ein Platz an der Südseite von St. Marien oder von der Engerstraße aus.