Krefeld bei der 100-Städte-Studie im Mittelfeld : Der Fahrrad-Klau boomt

Sommer- und Ferienzeit ist auch Fahrradzeit, aber auch Fahrrad-(Klau)-Saison. Die 100-Städte-Studie beweist, der Fahrrad-Klau ist zum Volkssport geworden.

Es herrscht Hochkonjunktur bei Fahrrad-Diebstahl. Die Zahlen sind im Jahr 2014 in Deutschland geradezu explodiert. Insgesamt wurden bei den Behörden 339.760 Straftaten angezeigt — das sind drastische 22.903 Diebstähle mehr als im Jahr 2013.

 Angaben beruhen auf Statistiken der zuständigen Polizeibehören auf Stadt-, Landkreisebenen aus den Jahren 2014 und 2013.Alle Angaben ohne Gewähr.
Angaben beruhen auf Statistiken der zuständigen Polizeibehören auf Stadt-, Landkreisebenen aus den Jahren 2014 und 2013.Alle Angaben ohne Gewähr. Foto: billiger.de

Das ergab eine Erhebung des Verbraucherportals für Produkt- und Preisvergleiche, von billiger.de. Allein in den 100 größten deutschen Städten verschwanden rund 55 % (insgesamt: 185.325) aller in Deutschland gestohlenen Räder.

 Angaben beruhen auf Statistiken der zuständigen Polizeibehören auf Stadt-, Landkreisebenen aus den Jahren 2014 und 2013.Alle Angaben ohne Gewähr.
Angaben beruhen auf Statistiken der zuständigen Polizeibehören auf Stadt-, Landkreisebenen aus den Jahren 2014 und 2013.Alle Angaben ohne Gewähr. Foto: billiger.de

Ganz oben im Straftaten-Ranking findet sich Cottbus mit 2.030 gestohlenen Rädern pro 100.000 Einwohner. In Krefeld sind es 629 je 100.000 Einwohner und absolut 1397 Räder, die sich im vergangenen Jahr in Luft aufgelöst haben. Das sind fünf Prozent über dem Durchschnitt. Krefeld landet somit im Mittelfeld auf Platz 39.

Ein Fahrraddiebstahl selbst bei gut gesicherten Rädern dauert meist nur Sekunden. Sind die Räder einmal weg, bleiben sie es meist auch. Denn in Deutschland kommen die Ermittlungsbehörden im Schnitt nur auf 9,6 % Aufklärungsquote.

Seit Jahren ein ähnliches Trauerspiel. Doch Schuld haben oft auch die Fahrradbesitzer sowie die Hersteller von Fahrradschlössern. Denn schlechte Schlösser selbst im höheren Preissegment sind der Hauptgrund.

Auffällig sind die extremen Schwankungen innerhalb des Städtevergleichs, aber auch zwischen den Bundesländern. So schwanken die Quoten zwischen 47,3 % in Recklinghausen (2013 nur 4,4 %), 30,3 % in Plauen, 27,7 % in Fürth, 2,8 % in Tübingen, 3,3 % in Mannheim oder 3,8 und 3,9 % in Hamburg und Karlsruhe und 6,1 % in Krefeld.

Die Erfahrung zeigt, dass der Faktor Zeit beim Fahrradklau entscheidend ist. Benötigt ein Dieb mehr als drei Minuten um das Fahrrad zu stehlen, lässt vor allem der Gelegenheitsdieb die Hände davon. Neben stabilen Schlössern (u.a. Bügel- oder Faltschlösser mit VdS-Zertifikat), empfehlen die billiger.de-Experten, etwa bei teuren Räder oder gar Pedelecs, die leider noch relativ kostenintensiven GPS-Tracker am Fahrrad.

Sie sind unter anderem in Fahrradlampen eingebaut und erleichtern das Auffinden der gestohlenen Räder. Da aber Diebstahlsbanden das mittlerweile wissen, dürften zumindest Voll-Profis hier als erstes die Lampen abbauen.

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Wichtig: Das Rad soll immer an einem stabilen Gegenstand angeschlossen werden (etwa Laternenmast). Viele Versicherungen (Hausrat) legen Wert darauf, dass die Fahrräder über Nacht im Innenhof eines Hauses oder dem Keller eingeschlossen sind. Wer sich unsicher ist, ob das Fahrrad gerade über Nacht auch außerhalb geschlossener Räumlichkeiten versichert ist, sollte seinen Makler (online oder stationär) kontaktieren.

Doch auch der Keller ist längst nicht mehr sicher: Kürzlich brachen Profi-Diebe massenhaft Keller in der Eschersheimer Landstraße in Frankfurt a.M. auf, ähnlich sah es in der Kopenhagener Straße in Berlin aus. Im Fokus der Diebe: Natürlich die dort abgestellten Fahrräder.

Weiterer Sicherheitstipp von billiger.de: Das Fahrrad sollte codiert werden. Wer ein Fahrrad kauft, sollte das nur mit eindeutiger Rechnung machen. So umgeht man den Erwerb von Hehler-Ware.