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Deutschlandpremiere in Krefeld: Erste Schilddrüsen-OP ohne sichtbare Narbe

Deutschlandpremiere in Krefeld : Erste Schilddrüsen-OP ohne sichtbare Narbe

Bei Operationen im Bereich der Schilddrüse blieb bislang immer eine Narbe zurück. Alexianer-Chefarzt Dr. Elias Karakas setzt am Maria-Hilf in Krefeld nun erstmals in Deutschland ein Verfahren ein, das ohne äußerliche Spuren auskommt.




Ein Schnitt am Hals ist seit rund hundert Jahren die Regel, wenn Mediziner bei Erkrankungen der Schilddrüsenregion Gewebe entfernen wollen. Doch der Eingriff hinterlässt - auch noch heute in Zeiten minimalinvasiver Methoden - eine zentimeterlange Narbe an gut sichtbarer Stelle.

Dass diese OP auch relativ einfach ohne Schnitt in den Hals ausgeführt werden kann, zeigt Dr. Elias Karakas, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Visceral- und Endokrine Chirurgie am Krankenhaus Maria-Hilf in Krefeld. Die Methode heißt

"TOETVA" — Transorale Chirurgie ohne sichtbare Narbe - entwickelt durch den thailändischen Chirurgen Dr. Angkoon Anuwong. Statt am Hals wird ein fünf bis zehn Millimeter langer Schnitt im Bereich der Mundschleimhaut zwischen Unterkiefer und Unterlippe ausgeführt. Vorteil: Das Gewebe dort heilt innerhalb von wenigen Tagen wieder aus, ohne dass eine Narbe zurückbleibt. Verschiedene Erkrankungen der Schilddrüse und Nebenschilddrüsen bis hin zur medianen Halszyste können mit dieser Methode behandelt werden.

Deutschlandweit hat Dr. Karakas diese von ihm mit erforschte Technik im Oktober erstmals bei einem Patienten im Maria-Hilf angewendet. Der junge Mann konnte die Klinik bereits nach zwei Tagen wieder verlassen.
In Deutschland und Österreich wurden in den vergangenen Wochen neun Schilddrüsenkranke auf diesem Weg operiert. Gründe waren knotige Veränderungen der Schilddrüse, die Überfunktion einer Nebenschilddrüse sowie eine Halszyste.

Dr. Karakas ist optimistisch, dass die sich die neue Methode als sichere Alternative zu den gängigen OP-Methoden der Schilddrüse und Nebenschilddrüsen etablieren wird.

Jede Schilddrüse kann so allerdings nicht behandelt werden. "Größere Schilddrüsen bzw. —knoten sind heute auf diese Art noch nicht zu entfernen. Allerdings forschen wir gerade hier weiter daran, diese limitierenden Faktoren weiter zu minimieren. Dennoch gehe ich davon aus, dass wir künftig bis zu 20 Prozent unserer Patienten die TOETVA Methode bei OPs an Schilddrüse und Nebenschilddrüsen anbieten können", so Dr. Karakas.

(jps)