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Drei Tote in Viersen: Entsetzen nach Brand-Tragödie

Drei Tote in Viersen : Entsetzen nach Brand-Tragödie

Drei Menschen verloren beim Brand eines Wohnhauses in Viersen am Mittwoch, gegen 7 Uhr, ihr Leben. Das Feuer in dem Zweifamilienhaus wurde von Nachbarn entdeckt. Bei Eintreffen von Feuerwehr und Polizei stand das Haus bereits in Vollbrand.

Die Rettungskräfte mussten drei Tote bergen. In dem Haus waren ein Ehepaar, 76 und 78 Jahre alt, sowie eine 88-jährige Frau gemeldet.

Die Kripo geht davon aus, dass es sich bei den Toten um die Bewohner des Hauses handelt. Letzte Sicherheit zur Identifizierung wird die für Freitag anberaumte Obduktion der Brandopfer geben können. Das Feuer ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aufgrund eines technischen Defekts in einem Stromverbraucher oder in der Stromzufuhr entstanden, teilte die Polizei mit. Es liegen keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden vor.

"Die anrufende Dame teilte uns mit, dass die Flammen bereits aus dem Fenster des Hauses schlugen. Um 7.03 Uhr ist die Einsatzleitstelle mit den Löschzügen eins bis vier losgefahren, um 7.08 Uhr waren wir vor Ort", sagte Wehrführer Frank Kersbaum auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Mittwochmittag im Viersener Stadthaus.


Vor Ort trafen die insgesamt 60 Einsatzkräfte der Feuerwehr nicht nur auf das in Vollbrand stehende Haus, sondern auch auf einen ehrenamtlichen Kollegen, der in der Nachbarschaft des Hauses wohnt. "Dieser Kollege sprintete, nachdem er das Feuer bemerkte, zu dem Haus und wollte helfen", sagte Kersbaum.

Was der ehrenamtliche Feuerwehrmann, Mitte 20, dort sah, war ein Bild des Grauens: "Das Eigentümerehepaar hatte es augenscheinlich noch mit eigener Kraft aus dem Haus geschafft, war aber derart verbrannt, dass es noch im Eingangsbereich des Hauses direkt vor der Tür verstarb. Unser ehrenamtlicher Kamerad konnte nichts mehr machen. Ins Haus gehen konnte er aufgrund der Hitze ohnehin nicht", sagte Kersbaum. Der ehrenamtliche Feuerwehrmann befindet sich nun in psychologischer Betreuung bei einer Seelsorgerin.

Bei der Pressekonferenz ebenfalls anwesend war Bürgermeisterin Sabine Anemüller, die sich auch am Mittwochmorgen selbst ein Bild von den Ausmaß der Zerstörung vor Ort machte. "Das war mir wichtig. Von den Eindrücken vor Ort bin ich persönlich tief erschüttert. Das ist ein ganz schlimmes Ereignis, was sich heute in Viersen abgespielt hat", so die Bürgermeisterin.

Aufgrund der Schwere der Zerstörungen des Hauses, das wohl in den 1960er Jahren errichtet worden sein soll, gibt es bislang noch keine Informationen über die Brandursache. Wehrführer Frank Kersbaum aber geht davon aus, dass der Brand schon in den früheren Morgenstunden ausgebrochen sein muss: "Es gab mehrere Durchzündungen. Jetzt müssen wir die weiteren Ermittlungen abwarten."

Hier geht es zur Bilderstrecke: Brand an der Adolfstraße