1. Krefeld

Eine Schulstunde wie früher

Eine Schulstunde wie früher

Wie Schreiben, Lesen und Rechnen in der Volksschule früher gelehrt wurde, zeigten die Heimatforscher Alfred Knorr und Heinrich Lennackers am vergangenen Sonntagmorgen in der Grefrather Buchhandlung. Die Autoren stellten das Volksschulwesen im Rheinland der letzten Jahrhunderte dar.

Dazu wählten sie exemplarisch die Katholische Volksschule in Mülhausen aus, über die sie jetzt ein Buch geschrieben haben.

Für die Matinee war die Buchhandlung zu einen Klassenzimmer der Jahrhundertwende umfunktioniert wurde. "Oberlehrer Knorr" und "Schuldiener Lennackers" streiften die Bildungspolitik von den Privat- und Winkelschulen des späten Mittelalters über die Primärschule der französischen und der Elementarschule der preußischen Zeit bis zu der Volksschule, die im Rheinland bis 1968 noch existierte.

Dabei spielten die Unterrichtsgegenstände und Lehrmethoden eine ebenso große Rolle wie auch die Lehrerausbildung und die Schulinspektionen. Die Schulpflicht existiert im Rheinland noch keine zweihundert Jahre, aber an der Prügelstrafe hielt man noch bis in die Nachkriegszeit fest.

Knorr und Lennackers zeichneten damit die schweren Anfänge des öffentlichen Schulwesens in Zeiten der Armut und der Not nach bis zu einer allgemeinen Grundbildung für alle. Dabei gab es aber auch amüsante Szenen wie die Feiern zum Sedanstag oder zu Kaisers Geburtstag.

Das Buch ist noch bis zum 1. Oktober 2016 für 29 Euro im Buchhandel erhältlich, danach für 39 Euro. (Alfred Knorr & Heinrich Lennackers, Geschichte der Katholischen Volksschule in Mülhausen — Ein Beitrag zum Schulwesen im Rheinland vom 17. — 20. Jahrhundert, Verlag Stefan Kronsbein Krefeld 2016, ISBN 978-3-935526-29-6).