1. Krefeld

Eigene Brücken für Radler

Eigene Brücken für Radler

Zwischen Forstwald und Uerdingen soll ein 14 Kilometer langer Radweg entstehen - inklusive eigener Brücken für Radler. Eine soll den Dießemer Bruch überspannen. Genau da, wo die Bahn am Sonntag überraschend drei 110 Jahre alte Eisenbahnbrücken abreißen ließ.

Drei Stahlbrücken in drei Stunden: Mit Hilfe eines Krans brachte eine Spezialfirma drei der fünf Eisenbahnbrücken über den Dießemer Bruch zum Einsturz.

„Die über 110 Jahre alten Stahlüberbauten wiesen erhebliche Mängel auf. Die Überbauten sind für die Bahn seit rund 15 Jahren entbehrlich“, sagte ein Bahnsprecher auf Extra-Tipp-Anfrage. Die Brücken standen nicht unter Denkmalschutz.

Doch just an dieser Stelle soll irgendwann die „Krefelder Promenade“ entlanglaufen: Ein hoch gelegener Rad- und Skaterweg quer durch Krefeld - ähnlich wie die beliebte Nordbahntrasse im Ruhrgebiet. Der dreifache Brücken-Abriss führte erstmal zu Befürchtungen, das Leuchtturmprojekt Promenade könnte gefährdet sein.

Ist es aber nicht, sagt Stadtsprecher Manuel Kölker auf Extra-Tipp-Anfrage: „Die Planung aus Dezember 2013 geht in diesem Bereich davon aus, dass ohnehin eine neue Brücke über den Dießemer Bruch erforderlich ist, da die alten Brücken für eine Radwegtrasse nicht geeignet sind“.

Dieselbe Situation besteht übrigensbei der Eisenbahnbrücke über die Voltastraße nahe des Hauptbahnhofs (bekannt geworden durch einen Hafenbahn-Unfall vom Oktober 2014). Auch an der Voltastraße ist eine neue Radlerbrücke vorgesehen, ebenso wie an der Gladbacher Straße.

Wann Radler hoch über den Dießemer Bruch rollen können, ist indes noch nicht klar. Angesichts der städtischen Finanzlage, dürfte es noch einige Jahre dauern, bevor ernsthaft an Brückenbau gedacht werden kann.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)