Modernisierung des Museums : Digitale Spiele auf der Burg

Im Jahr 2019 digitalisiert die Museumsleitung die Burg Linn, gestaltet die Räumlichkeiten um und überrascht mit neuartigen Ausstellungen.

"Wir sind das besucherstärkste Museum in Krefeld", blickt Dr. Jennifer Morscheiser stolz in die Jahresbilanz 2018.

Dennoch ist die Direktorin des Museums Burg Linn nicht ganz zufrieden: "Wir wollten die Marke 50.000 knacken". Doch diesen Ehrgeiz verhagelte der extreme Sommer. So wurden es am Ende 44.387 Besucher, die sich die mittelalterliche Burg, das Jagdschloss mit den mechanischen Musikinstrumenten und die archäologische Sammlung aus Römer- und Frankenzeit anschauten.


Doch die angepeilte Marke bleibt auf der Agenda. Dafür bringen Dr. Morscheiser und ihr Team ordentlich Frischwind in die alten Gemäuer:


Die Vitrinen im "Fürstenraum", wo die Hinterlassenschaften aus Frankengräbern aufgestellt sind, werden durch eine moderne Präsentationswand mit digitaler Beschriftung ersetzt. "Das ermöglicht uns erstmals, einen geschlossenen Grabkomplex vorzustellen", frohlockt Dr. Morscheiser.


Zusätzlich wird auch die Ehrenhalle neben dem Jagdschloss modernisiert. Dort wird künftig nicht nur der gefallenen Soldaten der Weltkriege, sondern auch der Krefelder Bombenopfer und der Opfer des NS-Regimes gedacht. Statt des veraltet klingenden Namens "Ehrenhalle" soll die Gedenkstätte künftig "Erinnerungsort" heißen.


Eine Frischzellenkur erfährt auch das Jagdschloss. Das Museum gedenkt dort vom Herbst an zweier Komplexe, die zu Krefelds Geschichte gehören: der Computerisierung der Textilindustrie und der Musikproduktion in der Seidenstadt. Die Palette reicht von klassischen Komponisten über Volkslieder, von alter Hausmusik bis zu "Krefeld rockt". Auch diese beiden Ausstellungen werden digital gestaltet. Ein reizvoller Gegensatz zu dem biedermeierlichen Möbelbestand aus dem 19. Jahrhundert.


Das Digitalzeitalter zieht auch in die Burg Linn selbst ein. Am 13. Februar startet das neuartige "Virtual Reality"-Spiel. Dabei kann sich der Besucher eine VR-Brille aufsetzen, die ihn täuschend echt in das Jahr 1377 versetzt. Die Burg wird gerade von feindlichen Truppen angegriffen und der Brillenträger muss sie verteidigen - alles natürlich virtuell.


Bei aller Modernisierung vernachlässigt die "Burgherrn" nicht das Bedürfnis nach Romantik. Am 5. Mai eröffnet Dr. Morscheiser im Gemäuer der Burg Linn eine Märchenausstellung. "Wir bekommen den Lebkuchen vom Hexenhaus, den Zopf von Rapunzel, die Feder der Goldenen Gans und thematisieren unsere Lust, Prinzessin oder Prinz zu sein", lacht die Direktorin voller Vorfreude.

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Zählt man dann noch die vielen Veranstaltungen für Kinder auf, müsste die Besuchermarke von 50.000 eigentlich zu schaffen sein.