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Krefeld: Dießemer Bruch: Bahn reißt drei Brücken ab

Krefeld : Dießemer Bruch: Bahn reißt drei Brücken ab

Überraschend hat die Bahn am Sonntag drei der fünf Eisenbahnbrücken über den Dießemer Bruch abreißen lassen. Die mehr als 110 Jahre alten Stahlkonstruktionen wurden nicht mehr benötigt. Damit wird allerdings auch das Radweg-Projekt "Krefelder Promendade" tangiert.

Drei Stahlbrücken in drei Stunden: Mit Hilfe eines Krans, die die Brücken anhob und gleich wieder fallen ließ, brachte eine Spezialfirma die Bauwerke am Sonntag zum Einsturz.

"Die über 110 Jahre alten Stahlüberbauten wiesen erhebliche Mängel auf. Die Überbauten sind für die Bahn seit rund 15 Jahren entbehrlich", sagte ein Bahnsprecher auf Extra-Tipp-Anfrage. Die Brücken standen nicht unter Denkmalschutz.

Allerdings hatte die Stadt auf der Trasse einen durchgehenden Radweg von Forstwald bis Uerdingen geplant. Diese "Krefelder Promenade" wird sich so nun nicht mehr realisieren lassen.

"Aus Gründen der sicheren Abwicklung des unten liegenden Personen- und Straßenverkehrs war es geboten, die Brücken ersatzlos auszubauen. Eine Sanierung ungenutzten Brückenüberbauten ist wirtschaftlich nicht sinnvoll", so der Bahnsprecher.

Es hatte immer mal wieder Ärger mit Lkw gegeben, deren besonders hohe Aufbauten an den Brücken hängengeblieben waren.

Die Brückenteile werden in den nächsten Tagen zerlegt und von einer Fachfirma entsorgt. Die Stadt war von der Bahn unterrichtet worden. Die Öffentlichkeit wurde über den Abriss nicht informiert.

Wer jetzt vom Stadtzentrum kommend in Richtung Alexianer-Krankenhaus abbiegt, wird sich wundern, wie hell diese Stelle auf einmal geworden ist (zwei Brücken blieben allerdings erhalten). Bislang zeichnete sie sich wegen der vielen Brücken eher durch Düsternis aus.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)