1. Krefeld

Die City als „Einkaufs-Erlebnis“

Die City als „Einkaufs-Erlebnis“

Oberhausen lockt Kunden mit dem Centro, Gladbach mit dem Minto. Die Werbegemeinschaft möchte die Krefelder Innenstadt als Ganzes in ein attraktives Einkaufs-Erlebnis-Zentrum verwandeln.

Der Stabwechsel ist vollzogen: Christoph Borgmann ist als Nachfolger von Franz-Joseph Greve neuer Vorsitzender der Werbegemeinschaft Krefeld. Auf seiner ersten Pressekonferenz im neuen Amt präsentierte Borgmann gestern erstmal gute Nachrichten: Nach Ende der Ostwall-Baustelle sei die Kundenfrequenz in der City deutlich gestiegen.

Christoph Borgmann und die Vertreter der Einzelhändler spüren mit dem Amtsantritt von Oberbürgermeister Frank Meyer einen „frischen Wind“, den sie nutzen wollen. Zentrale Idee der Händler ist eben nicht der einzelne Riesen-, Shopping-Tempel. Statt dessen soll die gesamte Innenstadt zum Einkaufserlebnis werden. Krefeld könne die Vorteile eines Shopping-Centers (sicher, sauber, serviceorientiert, gute Parkmöglichkeiten - und immer etwa los) einheimsen - und gleichzeitig die Nachteile (häufig sterile Atmosphäre und eben kein „Einkaufen unter freiem Himmel“) vermeiden.

Zusammen mit der Stadt überlegen die Händler nun in einem Arbeitskreis, wie sie dem Ziel näher kommen können.

Nötig sind viele kleine Schritte. Borgmann schlägt beispielsweise vor, leer stehende Ladenlokale in gepflegte öffentliche Toiletten umzuwandeln - wie man es von Autobahnraststätten („Sanifair“) kennt. Auch sollten weit mehr Händler ihre Geschäfte samstags länger öffnen.

Ein weiteres Ziel des neuen Vorsitzenden ist der Gewinn weiterer Mitglieder. Neidvoll schaut Borgmann ins malerische Kempen. „Dort sind gefühlt 90 Prozent der Händler Mitglieder der Werbegemeinschaft. Und in Krefeld? Gefühle 20 Prozent“. Dass die anderen Händler von den Aktivitäten profitieren, die diese aktuell 52 Mitglieder finanzieren, findet Christoph Borgmann höchst unfair. Unabhängig von der Werbegemeinschaft gibt es noch recht rege Straßengemeinschaften von Händlern.

2016 wird es in der City wieder sieben größere Veranstaltungen der Werbegemeinschaft geben - von den Krefelder Samstagen bis „Krefeld PUR“. Eine Neuauflage der FashionWorld, der größten Straßenmodenschau Europas, kann sich der neue Vorsitzende nur vorstellen, wenn ein Großsponsor den Anteil der Stadt (200.000 Euro) übernimmt. Dass die tief in den Schulden steckende Kommune den Anteil zahlt „davon kann ich als Bürger nur abraten“, sagt Borgmann. Im Rathaus wird man so viel Verständnis für die Haushaltslage der Kommune gern hören.

(StadtSpiegel)