1. Krefeld

Diagnosezentrum Krefeld

Stadtverwaltung und DRK erläutern die Abläufe bei Corona-Verdacht : Diagnosezentrum gerüstet für steigende Corona-Fallzahlen

Das Corona-Diagnosezentrum von Stadtverwaltung und Deutschem Roten Kreuz (DRK) an der Schwertstraße 80 / Ecke Philadelphiastraße ist für die steigenden Coronazahlen gut gerüstet. Das erklärte Krefelds Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen mit Emmanouel Leledakis, Leiter des Diagnosezentrums, im Rahmen eines Ortstermins.

Wer bekommt einen Termin, wie wird getestet, wie wird die Sicherheit der Besucher garantiert? Sabine Lauxen und Emmanouel Leledakis erläuterten Schritt für Schritt den Weg des Patienten von der Anmeldung bis zum Abstrich.

Ich habe Symptome. Wen muss ich jetzt anrufen?

„Wir empfehlen, zuerst den Hausarzt anzurufen“, sagt Sabine Lauxen. Dieser sei für den Patienten erster Ansprechpartner und könne weitere Hinweise geben. Nicht jeder Hausarzt biete allerdings Testungen an, manche Praxen sind inzwischen auch überlastet. Die Stadt Krefeld hat sich deshalb mit dem Deutschen Roten Kreuz schon in einem sehr frühen Stadium der Pandemie entschieden, ein Corona-Testzentrum an der Schwertstraße aufzubauen, um die Krefelder Ärzteschaft zu unterstützen. Die Corona-Verdachtspersonen werden gebeten, entweder beim Hausarzt oder Diagnosezentrum einen Termin zu verabreden, nicht bei beiden parallel. Wichtig: Das zentrale Diagnosezentrum steht nur für Krefelder Bürger sowie allen in Krefeld Arbeitenden zur Verfügung. Bei der Datenerfassung muss man sich ausweisen. Bürger aus anderen Städten ohne Arbeitsplatz in Krefeld müssen sich an die Gesundheitsämter ihrer Kommunen wenden.

Das Diagnosezentrum arbeitet an sieben Tagen in der Woche von 7 bis 21 Uhr. Erreichbar ist das Diagnosezentrum auf mehreren Wegen. Die Telefonnummer lautet 0 21 51 / 86 19 70 0, montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr und am Wochenende von 8 bis 12 Uhr ist das Telefon freigeschaltet. „Wir bitten um Verständnis, dass manchmal mehrere Anrufe nötig sind, wenn alle Leitungen belegt sind“, sagt Sabine Lauxen, die auch auf einen erweiterten Service verweist. Neu eingerichtet ist jetzt eine Online-Terminvergabe unter dem Link https://www.krefeld.de/coronatest. „Das hat sich in den vergangenen Tagen schon jetzt bewährt“, sagt Sabine Lauxen. Sie verweist auch darauf, dass neben der stationären Testkapazität mit drei Teams jetzt auch ein festes mobiles Team im Einsatz ist, das Einrichtungen besuchen und Screenings vornehmen kann. Zwar gab es bisher schon ein mobiles Team, das aber musste vom Diagnosezentrum für die Einsätze abgestellt werden.

Wann bekommt man im Diagnosezentrum einen Termin?

Eine schnelle Testung soll mit der Einrichtung des Diagnosezentrums garantiert sein. „In der Regel hat man spätestens am nächsten Tag einen Termin zum Abstrich“, sagt Emmanouel Leledakis. Mithilfe des neuen Online-Kalenders kann man Wunschzeiten für den Abstrich wählen. Dem Deutschen Roten Kreuz als Betreiber wird so die Möglichkeit geboten, erweiterte Zeitkorridore für Termine anzuberaumen, so dass es zu weniger Begegnungen kommt. Nicht nur Krefelder mit Corona-Symptomen können sich testen lassen, sondern auch solche Krefelder Bürger, die einen freiwilligen Test vornehmen lassen wollen. Der muss allerdings bezahlt werden, kostet 109 Euro, und ist etwa bei einer Reise ins EU-Ausland nötig. Der Test bei Symptomen ist hingegen kostenfrei. Auch Testungen von Kontaktpersonen oder auf Basis einer Warnung durch die Corona-App und Testungen von Patienten, die eine Behandlung erwarten, sind kostenlos möglich.

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Wie sind die Abläufe vor Ort im Diagnosezentrum? Wie wird verhindert, dass sich zu viele Personen dort begegnen?

Im Testzentrum herrscht strikte Maskenpflicht, Abstände sollen eingehalten werden, Desinfektionsspender sind aufgestellt. Das DRK hat die Wegeführung in der ehemaligen Kindertageseinrichtung an der Schwertstraße so eingerichtet, dass Begegnungsverkehre minimiert werden sollen. „Die große Mehrheit der Leute, die zu uns kommen, ist nicht schwer krank, sondern zeigt nur leichte Symptome“, weiß Emmanouel Leledakis. Schwer kranke Patienten würden direkt gesondert behandelt und nach Möglichkeit nach dem Abstrich schnell zum Arzt geschickt, so dass vor Ort keine weiteren Patienten angesteckt werden können. Wer im Testzentrum ankommt, erhält zunächst eine rote Marke mit einer Nummer. „Die Marken werden stets neu desinfiziert“, betont Leledakis. Danach geht der zu Testende in einen großen Wartebereich. Einzelne Stühle stehen dort mit ausreichend Abstand zueinander. Wo die Stühle zu stehen haben, wird zusätzlich auch mit gelben Klebe-Markierungen auf dem Boden signalisiert. Die Tür nach draußen ist dort stets geöffnet, so dass ausreichend Frischluftzufuhr garantiert ist. Bei Bedarf können auch die Oberlichter geöffnet werden. Zu diesem Warteraum gibt es auch einen Außenbereich, in dem man sich aufhalten kann.

„Wir werden hier in Kürze auch eine Zeltüberdachung installieren, damit man auch bei schlechtem Wetter draußen warten kann“, sagt Sabine Lauxen. Wer aufgerufen wird, geht auf einem markierten Weg zunächst zur Datenerfassung. Vier Plätze stehen bereit. Hier geben die Patienten ihre Daten an, werden über den Ablauf und die Verhaltensregeln informiert. Sie werden dann nach kompletter Erfassung aller Daten zu einem der beiden Abstrichräume geschickt. Auch hier signalisieren gelbe und grüne Klebemarkierungen auf dem Boden, in welche Richtung man zu gehen hat. Nach dem Abstrich, der nur einen kurzen Zeitraum weniger Minuten in Anspruch nimmt, geht es auf direktem Wege nur wenige Meter weiter zum Ausgang des Diagnosezentrums, der direkt an der Schwertstraße liegt.

Wie viel Kapazität hat das Diagnosezentrum?

Die eigentliche Testung soll sehr schnell laufen. „Wir rechnen mit einem Durchlauf von vier bis fünf Minuten pro Patient“, sagt Emmanouel Leledakis. „An normalen Tagen schaffen wir derzeit 400 Abstriche“, ergänzt Sabine Lauxen. Sie weist darauf hin, dass die zu Testenden alleine kommen sollen, etwaige Begleitpersonen vor dem Testzentrum warten sollen, so dass es zu so wenig Begegnungsverkehr wie nur möglich kommt.

Angesichts stark steigender Corona-Fallzahlen hat das Deutsche Rote Kreuz auch überprüft, inwieweit Prozesse angepasst werden müssen. Die Botschaft von Lelekdakis: „Wir sind noch nicht an der Kapazitätsgrenze. Sollte der Bedarf größer werden, können wir innerhalb kürzester Zeit vor Ort weitere Räume in Betrieb nehmen.“ Parallel, so erklärte Sabine Lauxen, würde die Stadtverwaltung die Planung für ein weiteres Diagnosezentrum an anderer Stelle vorantreiben.

Wie schnell kommt das Ergebnis?

„In aller Regel ist das Ergebnis nach ein bis zwei Tagen da“, sagt Sabine Lauxen. Das Gesundheitsamt wird alle Personen informieren, bei denen es einen Abstrich vorgenommen hat, wenn der Laborbefund negativ ausfällt. Bis zum Eintreffen dieser Nachricht sind die Getesteten aufgefordert, sich in häusliche Isolation zu begeben. Sollte ein Befund positiv ausfallen, wird der Betroffene ebenfalls unmittelbar vom Fachbereich Gesundheit informiert. Dieser übernimmt dann sofort die erforderlichen Schritte, insbesondere zur Ermittlung möglicher Kontaktpersonen.

Mit dem Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper (CVUO) habe man einen sehr guten Partner bei der Labor-Testung, so Lauxen. Im Diagnosezentrum wird ein sogenannter PCR-Test vorgenommen, der eine hohe Sicherheit hat. Auch für eine erweiterte Strategie mit Schnelltests kann sich das Diagnosezentrum einrichten. „Wenn der Schnelltest positiv ist, muss aber in jedem Fall noch ein PCR-Test gemacht werden“, sagt Emmanouel Leledakis.