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Freiwilliges Soziales Jahr bei der Krefelder Lebenshilfe: "Das Lächeln der Kids ist meine Erfüllung"

Freiwilliges Soziales Jahr bei der Krefelder Lebenshilfe : "Das Lächeln der Kids ist meine Erfüllung"

Junge Leute können mehr, als sie meist selber denken. Die Erkenntnis dessen ist beglückend.

Kurz vor acht Uhr holt die 20-jährige Nadine ihren kleinen Schützling zur Schule ab. Der Junge sitzt im Rollstuhl und bedarf der Unterstützung bei alltäglichen Verrichtungen. Ihr Ziel ist die Gerd-Jansen-Schule in Traar. Hier werden Kinder mit körperlichen und geistigen Behinderungen unterrichtet und gefördert.


Nadine und ihr Kollege Sebastian (24) absolvieren an der Schule ein Soziales Jahr. Im Fachjargon nennt man sie "FSJ-ler". Ihre Aufgaben sind vielfältig:


"Ich reiche Kindern, die nicht allein essen können, die Speisen an", erzählt Nadine aus ihrem Alltag, "helfe anderen bei den Matheaufgaben oder bringe ihnen bei, wie man allein mit dem Bus fährt." Für die älteren hat sie am späten Nachmittag eine Kegelgruppe eingerichtet. "Da geht es sehr lustig zu", lacht Nadine.


Über den Einsatz von Sebastian freut sich die Krefelder Lebenshilfe, die die FSJ-ler betreut, ganz besonders: "Wir haben zu wenig männliches Personal", berichtet der junge Würzburger. Die Ausgewogenheit der Geschlechter ist aber erforderlich, damit Mädchen und Jungen beim Wickeln oder Toilettengängen einen entsprechenden Betreuer erhalten können.


Dieser Dienst hört sich nicht einfach an. "Ich habe mich aber ganz schnell eingewöhnt", wehrt Nadine ab, "nach einer Woche war schon alles klar." Und Sebastian ergänzt zufrieden: "Die Kinder geben einem so viel zurück". Ihr Lächeln, wenn eine Aufgabe gelingt; ihr Lachen, wenn sie sich wohl fühlen. "Das gibt mir eine große innere Erfüllung", bekennt Nadine unter Zustimmung Sebastians.


Nicht zuletzt reifen die Jugendlichen auch selbst an ihrer Aufgabe: "Ich wollte eigentlich Soziale Arbeit studieren", überlegt Nadine, "aber während meines Sozialen Jahres habe ich meinen Berufswunsch geändert". Jetzt steuert die Duisburgerin eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester an. Umgang mit Kindern - das ist ihr Ding.


Sebastian hat aus ganz praktischen Gründen das Soziale Jahr abgeleistet: "Ich möchte am Berufskolleg Vera Beckers eine Ausbildung zum Erzieher machen, brauchte dafür aber einen Praxisnachweis." Die nötige Stundenzahl hat er nun übererfüllt.


Meike Erben gehört bei der Krefelder Lebenshilfe zum Team, das die FSJ-ler betreut. "Wir bieten jetzt wieder 10 Plätze an", ermuntert sie junge Leute ab 16 Jahren, sich zu bewerben. Voraussetzung ist ein Schulabschluss, gleich welcher Stufe. Die FSJ-ler erhalten ein Salär von 389 Euro, 26 Urlaubstage und 25 Tage für Fortbildung.

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Wer Interesse hat, kann sich bei der Lebenshilfe bewerben. Tel.: 02151/ 45 47 170
ffh@lebenshilfe-krefeld.de
www.lebenshilfe-krefeld.de